Klimaschutz Grünflächen im Wuppertaler Norden werden für 3,6 Millionen Euro zum Klimagipfel

Wuppertal · Mit einer 75-prozentigen Förderung vom Bund soll den Themen Klimaschutz und Naherholung Rechnung getragen werden.

Der Kaiser-Wilhelm-Hain bekommt eine neue Gestaltung, um das Potenzial des Gebiets besser zu nutzen.

Foto: Kevin Bertelt Photography

„Klimagipfel – es geht steil bergauf“ lautet der Name eines ambitionierten Projekts, das die landschaftsgestalterische Verknüpfung verschiedener Grünräume im Norden Wuppertals zum Inhalt hat und für das gestern frohe Kunde kam: Der Bund fördert das Projekt mit 2 737 500 Euro. Die Mittel, die Wuppertal nun beantragen kann, stammen aus dem Programm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel. Damit werden kommunale Projekte gefördert, die Parks und Grünflächen schaffen oder sie weiterentwickeln. Der Bund fördert dabei 75 Prozent der Gesamtkosten.

Der Christliche Friedhofsverband Wuppertal ist mit im Boot

„Das ist eine tolle Nachricht für Wuppertal. Ich freue mich schon auf die Umsetzung“, erklärte Anja Liebert, Grüne Bundestagsabgeordnete für das Bergische Land, die sich für die Förderung in Berlin eingesetzt hatte. „Das hartnäckige Werben in Berlin hat sich ausgezahlt“, freute sich Wuppertals SPD-Bundestagsabgeordneter Helge Lindh. „Ganz frisch hat der Haushaltsausschuss des Bundes soeben die hohe Fördersumme bewilligt“, so Lindh am Mittwoch in einem Telefonat mit unserer Zeitung.

Der zuständige Dezernent bei der Stadtverwaltung, Frank Meyer, zeigte sich ebenfalls erfreut, will sich aber mit weiteren Aussagen zu dem Projekt zurückhalten, bis der definitive Förderbescheid vorliegt. Grundsätzlich aber sei es erfreulich, wenn die Stadt ein Projekt finanzieren könne, für das sonst das Geld fehle. Insgesamt könne die Stadt Wuppertal mit 3,65 Millionen Euro für das Projekt „Klimagipfel“ rechnen, wissen die Abgeordneten Liebert und Lindh. Rund 900 000 Euro muss die Stadt dann noch selbst beisteuern. Dann sollen vom Ressort Grünflächen und Forsten der Wuppertaler Stadtverwaltung vier Maßnahmen umgesetzt werden: Dazu gehört ein Klimapfad, der von der Nordbahntrasse über den Kaiser-Wilhelm-Hain bis zum Friedhof Hainstraße und Mirker Hain führt.

Der Kaiser-Wilhelm-Hain bekommt aufgrund des Buchenausfalls eine neue Gestaltung, um das Potenzial des Gebiets besser zu nutzen. Der ehemalige Sportplatz wird entsiegelt und in einen Retentionspark mit Freizeitnutzung umgewandelt. Und schließlich geht es um ein Konzept zur ökologischen Aufwertung des Friedhofs Hainstraße mit Bäumen und Blühstreifen, Wege werden entsiegelt und Aufenthaltsbereiche geschaffen.

Der Christliche Friedhofsverband Wuppertal ist mit einer Fläche von rund sechs Hektar an dem Projekt beteiligt – konkret handelt es sich um den direkten Bereich zwischen dem Kaiser-Wilhelm-Hain bis zum Mirker Hain. Für diese Fläche werden schon seit längerer Zeit und unabhängig von dem Projekt keine neuen Nutzungsrechte mehr vergeben. Die restliche Fläche von über elf Hektar ist hiervon nicht betroffen.

„Es ist ein absolutes Muss, dass wir die Klimaanpassung angehen“, betont Anja Liebert. „Vor Ort wird durch solche Projekte aktiv für den Klimaschutz gearbeitet, vor allem aber auch auf das Thema aufmerksam gemacht. Es werden neue Naherholungsgebiete im Grünen geschaffen und die Menschen hoffentlich für Klimaschutz sensibilisiert. Wie wichtig das ist, zeigen die jüngsten Hochwasserereignisse in Deutschland“, so die Grüne.

„Durch diese Maßnahmen wird die Aufenthaltsqualität verbessert und es entstehen wertvolle Erholungsräume für alle Bürgerinnen und Bürger. Besonders wichtig sind die pädagogischen Elemente wie der Klima- und Baumlehrpfad, der als Lernweg für Jung und Alt dient“, lobt auch Helge Lindh den direkten Nutzen des Projekts „Klimagipfel“ für die Menschen in der Stadt.