Gut für Wuppertal: Attrappen statt Eier in Taubennester

Für den Verein Stadttauben kann jetzt auch auf der bekannten Plattform gespendet werden.

Foto: Anna Schwartz

Wuppertal. Einen Verein zu unterstützen, der sich für Stadttauben einsetzt? Das mag manch frustriertem Hausbesitzer, der sich über Verunreinigungen durch Kot ärgert, absurd vorkommen: Für viele gehören die Vögel nicht gerade zu den beliebtesten Tieren.

Doch gerade Taubengegner sollten den Wuppertaler Verein Stadttauben unterstützen: Seit fünf Jahren engagiert sich der Förderverein und betreibt in Kooperation mit verschiedenen Institutionen zwei Taubenhäuser mit rund 400 und 600 Stadttauben. Mit ihnen trägt er dazu bei, dass sich die Tiere weniger stark vermehren und das Stadtgebiet entsprechend weniger verunreinigen, so das Argument.

„Die Tauben werden durch artgerechtes Futter, frisches Wasser und Nistmaterial an die Schläge gebunden, und gelegte Taubeneier werden durch Gipseier ausgetauscht“, heißt es zur Erklärung des Projekts, das ab sofort unterstützt werden kann auf der Spendenplattform „Gut für Wuppertal“. Sie ging 2015 an den Start, zunächst in Zusammenarbeit von Stadtsparkasse, betterplace.org und der Westdeutschen Zeitung. Später kamen die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) hinzu.

Mehrfach hat die Stadtsparkasse mittlerweile Spenden der Wuppertaler verdoppelt — zuletzt Anfang des Monats, als ein neuer Rekord aufgestellt wurde: 20 000 Euro wurden innerhalb von sieben Minuten und 32 Sekunden verteilt.

Höchst unterschiedliche Projekte werben dabei um Hilfe: Es geht um warme Mahlzeiten für Kinder ebenso wie um Musikstunden für Flüchtlinge, die Sanierung historischer Gebäude oder Geld für die Feuerwehr, um Kinder über Brandschutz zu informieren. Auch verschiedene Stadtteilprojekte sind dabei — und eben der Verein Stadttauben.

„Seit 2012 wurden fast 11 150 Taubeneier gegen Imitate ausgetauscht“, berichtet die Vereinsvorsitzende Petra Laskowski., „Davon entfallen auf den Elberfelder Neumarkt 7457 Eier und auf das Taubenhaus in Oberbarmen 3733.“ Außerdem habe man geschätzte 20 000 Kilogramm Taubenkot in den den Schlägen beseitigt „So landete der Kot nicht auf Markt- und Stadtplätzen oder Gebäuden.“

Nur etwas mehr als ein Dutzend ehrenamtlich tätige Mitglieder zählt der kleine Verein, nicht alle sind aktiv tätig. „Deshalb ist es für uns auch unmöglich, immer sofort auf Notrufe zu reagieren“, sagt Petra Laskowski. Fast das gesamte Geld des Vereins werde für Futter, kotverfestigende Mineralien, Desinfektions- und Reinigungsmittel verwendet.

Nun hoffen die Ehrenamtler auf „Gut für Wuppertal“: „Da eines der Taubenhäuser — Oberbarmen — von Anfang an zu klein war, wurde es 2015 durch einen Anbau erweitert. Seitdem finden hier weitere 200 Stadttauben eine Möglichkeit zum Nisten — mit Eiaustausch“, heißt es in der Projektbeschreibung auf „Gut für Wuppertal“ weiter: „Nun fallen für den Verein zusätzliche Kosten für Futter und Gipseier von 1200 Euro pro Jahr an. Bitte helfen Sie uns bei der Finanzierung.“

Wer sich informieren möchte und spenden will, findet Wissenswertes im Internet unter:

gut-fuer-wuppertal.delme