Hassvideo im Gericht: Empörung im Landtag

NRW-Justizminister nimmt Wuppertaler Landgerichtspräsidenten Schulte in Schutz.

Wuppertal. Das im Wuppertaler Landgericht gedrehte Musikvideo des Essener Deutschrappers KC Rebell hat gestern im Rechtsausschuss des NRW-Landtags für Empörung gesorgt. Wie berichtet, hat der Musiker im Saal 101 das Video „Anhörung“, in dem die Justiz und die Richterschaft angegriffen werden. Zudem sind Waffen im Gerichtssaal zu sehen.

NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) sagte gestern, die Produktion habe mit künstlerischer Freiheit nichts zu tun und hätte nicht unterstützt werden sollen. Gleichzeitig nahm er Wuppertals Landgerichtspräsidenten Josef Schulte in Schutz: Dem Gerichtspräsidenten sei der Inhalt des Videos nicht bekannt gewesen, als er die Drehgenehmigung erteilt habe. Anlass für Argwohn habe es nicht gegeben.
Grundsätzlich würden Filmaufnahmen in Justizgebäuden unterstützt. Wie berichtet, hatte das Landgericht angekündigt, künftig die Drehbücher prüfen zu wollen. Dieser Kurs wird vom Justizminister unterstützt. Kutschaty wies zudem daraufhin, dass die im Video gezeigten Waffen Attrappen gewesen seien.

Gegenüber der WZ hatte der Rapper KC Rebell gelassen auf die Aufregung um sein Video reagiert: Er habe einen „Actionstreifen“ gedreht. dpa/spa