Corona und die Folgen Home-Office überlastet städtisches System
Die Stadt hat derzeit mehr als 1000 Mitarbeiter, die von zu Hause arbeiten. Am Dienstag war das System deshalb überlastet.
Am Dienstagmorgen hat die technische Infrastruktur der Stadt unter der Last der vielen Mitarbeiter im Home Office nachgegeben. Das sogenannte Gateway, das den Zugang von außerhalb auf das Netzwerk der Stadt ermöglicht, ist am Dienstag „in die Knie gegangen“, sagte Stadtdirektor Johannes Slawig.
Daniel Heymann, Leiter des Amts für Informationstechnik und Digitalisierung, sagt, das Gerät sei für 300 gleichzeitige Zugriffe vorgesehen gewesen – es habe aber am Dienstagmorgen 1500 Zugriffe gegeben. „Das Gerät ist für diese Last nicht ausgelegt.“
Glück im Unglück: Die Stadt hat zwei der entsprechenden Geräte und konnte durch das Zuschalten des zweiten das Problem beheben. Die Last werde jetzt verteilt, sagt Heymann. Die Geräte würden die Auslastung mitmachen, ist er sich sicher.
Die Stadt hat im Zuge der Corona-Krise mehr als 1000 Mitarbeiter im Home Office. Viele nutzen private Geräte, um auf das städtische Netzwerk zuzugreifen via virtuellem Tunnel (VPN). Die waren von der Panne betroffen.
Andere nutzen mobile Geräte, die über Mobilfunk arbeiten. Heymann sagt, man merke, dass das LTE-Netz ausgelastet sei. Die Stadt verzichte deswegen vielfach auf Bilder bei Videokonferenzen, um das öffentliche Netz zu entlasten.
Die Telekom sagt: „Die Netze der Telekom laufen stabil. Wir können die Verkehre auf unseren Netzen derzeit gut abwickeln. Es gibt aktuell keine Einschränkungen, die auf eine verstärkte Nutzung durch Corona zurückzuführen sind.“ Bezüge zu Wuppertal kann die Telekom aber nicht herstellen.
Laut Stadt hat der Bedarf an Videokonferenzen zugenommen. Während es am 16. März, zu beginn der Krise, 60 Konferenzen gegeben habe, waren es am Montag bereits 190. Slawig sagt, es werde auch klar, wie komfortabel die Technik sei. Das werde sicher auch nach der Home-Office-Phase wegen Corona weiter genutzt.
Was die Telefonleitungen der Stadt angeht, sagt Slawig, die seien am 16. März nahe der Volllast gewesen - am Tag als die Schulen und Kitas geschlossen wurden. An dem tag habe es 11000 eingehende Anrufe gegeben. Am Dienstag waren es 4000. Für den Telefonservice der Stadt sieht Slawig somit keine Gefahr.
Wuppertal ist seit 2018 die digitale Leitkommune für das Bergische Städtedreieck in NRW. Das Land fördert mit insgesamt 91 Mio. Euro von 2018 bis 2021 fünf Modellregionen.