Hunde beenden die Saison im Freibad Eckbusch

Wuppertal. Nora, eine elegante Königspudel-Dame, wollte offensichtlich auf keinen Fall so begossen aussehen, wie man es ihrer Rasse nachsagt. Sie schaute dem feuchten, aber gerade deshalb munteren Treiben im Nichtschwimmerbecken des Freibades Eckbusch eher indigniert zu.

Das Hundeschwimmen lockte zahlreiche Tierbesitzer in das Freibad Eckbusch.

Foto: Fischer, A. (f22)

Dort tummelten sich nämlich ungeachtet der einstelligen Außentemperaturen bellende und kläffende Vierbeiner aller Rassen im rund 15 Grad „warmen“ Wasser und verhalfen so dem Förderverein Freibad Eckbusch zu zusätzlichen Einnahmen. Jetzt zum dritten Mal veranstaltet der Verein, der das landschaftlich so reizvoll gelegene Freibad Eckbusch als Schwimmbad und Naherholungsfläche erhalten will, am letzten Tag der Badesaison das „Abschwimmen für Hunde“, bei dem Frauchen und Herrchen ihren Hund ins Wasser und über die Liegewiesen jagen lassen dürfen. „Vor zwei Jahren kam unser Mitglied Birgit Ansorg mit der Idee, und das hat so großen Anklang gefunden, dass wir das jetzt jedes Jahr veranstalten wollen“, sagt Frank Mühlhoff, Vorstandsmitglied des Fördervereins.

Foto: Fischer, A. (f22)

Einen Obolus von vier Euro pro Hund verlangt der Verein. „Über den Tag gesehen, kamen so in den letzten Jahren 150 bis 200 Hunde“, erklärt Mühlhoffs Vorstandskollege Thorsten Brinks. „Die Nachfrage ist groß bei den Hundefreunden.“

Verständlich, wenn man sieht, mit welchem Elan sich die Vierbeiner in die kühlen Fluten stürzen. Allerdings gibt es auch Zaghafte: Terrier „Shorty“ schien durchaus gewillt, sein ins Wasser geworfenes Spielzeug zu apportieren. Doch als sich das als nicht schwimmtauglich erwies und versank, zeigt der Kleine keine Lust, zu tauchen. Was passierte? Herrchen Helge Grunwald, Mitglied des Deutschen Polizeihundevereins, stieg in voller Montur ins Wasser und zeigte Shorty, wie man Gegenstände vom Grund herauf holt. Und war dann nasser als mancher Hund. Die zum Teil recht zotteligen Vierbeiner schüttelten sich nämlich nach jedem Bad so ausgiebig, dass so mancher Zuschauer auch zu einem Duschbad kam.

„Eine tolle Sache ist das für die Hunde. Hier können sie sich doch mal so richtig austoben“, freute sich Elke Kerger, die mit Bella, einer Border Collier-Mischung, zum Eckbusch gekommen war. Sie ermahnte ihren Hund aber, „lieb“ zu bleiben, als er von dem jungen und zur Aufdringlichkeit neigenden „Merlin“ allzu sehr bedrängt wurde.

Es blieb auch alles friedlich, war doch allen anzusehen, dass sie die sozialen Kontakte zu ihren Artgenossen mit großer Freude pflegten. Wie auch „Ziwa“, eine stattliche Berner Sennhündin, die ein wenig Zuspruch von Herrchen Christian Neveling brauchte, ehe sie sich ins „Tiefe“ traute, um da ihr „Balli“ ans Ufer zu holen.

Die Mitglieder des Fördervereins sahen mit Vergnügen, dass sie mit dem „Abschwimmen“ wieder mal den Geschmack der Hundebesitzer und ihrer Lieblinge getroffen hatten. Das Wasser wird nach dieser Aktion übrigens nicht abgelassen, sondern verbleibt im Becken, um die Beschichtung des Beckens vor Frost zu schonen. Dass es bis zum Grund friert, wird durch eine Umwälzanlage verhindert.

Vor unliebsamen Hinterlassenschaften der Bellos, Fiffis und Sentas hat Frank Mühlhoff übrigens keine Angst. „Dass Hunde ihr großes oder kleines Geschäft im Wasser verrichten, kommt nicht vor“, weiß er. „Im Frühjahr wird das Wasser dann abgelassen und das Becken gereinigt und vom Gesundheitsamt geprüft“, erklärt Thorsten Brinks. „Erst wenn wir grünes Licht bekommen, kann die Badesaison 2017 beginnen.“