Idee: Kinderumzug auf der Nordbahntrasse
Präsident Wilfried Michaelis spricht über die Arbeit des Carneval Comitee Wuppertal (CCD).
Wilfried Michaelis hat als Präsident des Carneval Comitees Wuppertal (CCW) einen großen Wunsch: Mehr Menschen für den Karneval gewinnen.
Herr Michaelis, denken Sie schon an die neue Session oder haben Sie Pause?
Wilfried Michaelis: Eine Pause gibt es gar nicht. Man fängt am Donnerstag nach Aschermittwoch mit der Planung für die nächste Session an, optimal wäre sogar, wenn man schon ein Jahr im Voraus planen könnte.
Wieviele Veranstaltungen planen Sie pro Session?
Michaelis: Es gibt die Veranstaltungen der Karnevalsgesellschaften, das CCW organisiert die übergeordneten, zum Beispiel die Prinzenproklamation, der Neujahrsempfang, der 11.11., die Schlüsselübergabe an Weiberfastnacht. Wir haben uns jetzt zwei neue Formate ausgedacht: einen Kinderumzug auf der Nordbahntrasse - ob es damit schon in der kommenden Session klappt, ist die Frage. Und dann wollen wir einen Rosenball für die Prinzenpaare und ihre Mannschaften machen, eine Veranstaltung der Wertschätzung. Unsere größte Veranstaltung ist natürlich der Umzug.
Wie finanzieren Sie die Veranstaltungen?
Michaelis: Jede Gesellschaft trägt ihre Veranstaltungen selbst, so auch das CCW - über Mitgliedsbeiträge, Eintritt und Sponsoren.
Wer macht mit beim Umzug?
Michaelis: Wir haben derzeit 18 Karnevalsgesellschaften, aber nicht alle können teilnehmen. Wir haben 20 bis 25 Programmpunkte, also Musikgruppen, Karnevalsgesellschaften oder Wagen. Eine Stadt so groß wie Wuppertal könnte aber rund 40 haben. Deshalb machen wir Werbung dafür, dass mehr mitmachen.
Wer könnte das sein?
Michaelis: Sportvereine, Organisationen, die für sich werben wollen, die Belegschaften von Unternehmen. In diesem Jahr hat ein Stammtisch mitgemacht, die hatten viel Spaß. Ich wünsche mir eine Vielzahl von Gruppen- das würde die Vielfalt in der Stadt widerspiegeln.
Wann muss man sich anmelden?
Michaelis: Wer sich jetzt entscheidet, kann Geld zur Seite legen, alles planen, die Kostüme besorgen.
Was kostet es, beim Umzug mitzumachen?
Michaelis: Das CCW erhebt eine Gebühr von 290 Euro. Weitere Kosten hängen davon ab, was die Gruppen machen. Bei Musik können Gema-Gebühren anfallen. Kostüme kann man kaufen oder selbst machen. Wurfmaterial kostet, aber es gibt keinen Zwang zu Kamelle. Man kann auch einfach winken. Wenn jemand Interesse hat, komme ich persönlich vorbei, und erkläre alles.
Was kostet der Rosensonntagszug insgesamt?
Michaelis: Er kostet das CCW insgesamt 15000 Euro, finanziert aus Beiträgen und Spenden - unter anderem für Absperrungen und Sanitäter. Wir gelten ja als Großveranstaltung. Zum Glück müssen wir nicht für den Terrorschutz aufkommen, das könnten wir nicht bezahlen.
Sie wünschen sich auch allgemein mehr Unterstützung?
Michaelis: Ich versuche auch, mit Kultur und den bildenden Künsten in Kontakt zu treten, wir besuchen zum Beispiel das Rosenmontagskonzert. Ich wünsche mir auch, dass das Sinfonieorchester mal bei der Prinzenproklamation spielt. Zudem könnten uns Firmen unterstützen, einzelne Veranstaltungen sponsern. Unsere Bühne für die Sessionseröffnung hat bisher keine Werbung.
Was fasziniert Sie am Karneval?
Michaelis: Er bringt Menschen zusammenbringt. Da steht jemand mit wenig Geld neben einem Geschäftsmann, man singt zusammen. Dabei spielt der Status keine Rolle. Das ist das, was ich toll finde, das ist sozialer Zusammenhalt. Deshalb werbe ich für den Karneval, versuche, vorhandene Vorbehalte zu überwinden. Im Januar hatten wir eine Veranstaltung im Foyer der Sparkasse. Viele Skeptiker sagten hinterher ,Das ist ja gar nicht so.’ Die Veranstaltung war ein Bombenerfolg.