Wuppertal Ideen für Hackenbergschen Garten
Jörg Mittelsten Scheid spendet 450 000 Euro für die Grünanlage an der Trasse. Die Wuppertal-Bewegunghat viele Ideen für ihre Verwendung.
Wichlinghausen. Dass der 80. Geburtstag von Jörg Mittelsten Scheid gleichzeitig ein Segen für die Wuppertal-Bewegung und ihre vielfältigen Projekte bedeutet, hätte sich ihr Vorsitzender Carsten Gerhardt, der jüngst mit dem Ehrenring der Stadt ausgezeichnet wurde, auch nicht träumen lassen. Mittelsten Scheid zeigte sich sehr großzügig, öffnete die Geldschatulle und schenkte der Wuppertal-Bewegung, der Universität, dem Zoo und Kindertal insgesamt 1,5 Millionen Euro.
Wofür ein Teil der Spende nun verwendet wird, liegt für die Verantwortlichen der Wuppertal-Bewegung auf der Hand. Denn vor rund zwei Jahren erwarb sie das Erbbaurecht an einem der wohl schönsten und romantischsten Aussichtspunkte der Stadt — dem Hackenbergschen Garten.
Das 2000 Quadratmeter große Kleinod im Herzen von Wichlinghausen liegt zwischen der Rathenau- und der Sonnabendstraße und damit unmittelbar an der Nordbahntrasse. Es soll als Erholungsfläche ausgebaut werden. Rund sieben Meter über der Trasse liegt das Areal auf einem Felsen und gibt einen Blick nach Süden auf Barmen und die gegenüberliegenden Höhen frei.
Vor zwei Jahren begannen etwa 30 Helfer damit, rund 1000 Quadratmeter urbar zu machen. Das Problem „Riesenbärenklau“ verlangte ihnen alles ab. In den kommenden Monaten folgen die nächsten Schritte: „Der Felsen muss nun erschlossen und das Gelände modelliert werden. Es soll eine ebene Fläche entstehen, damit man das Areal auch nutzen kann“, sagt Carsten Gerhardt. Es sei geplant, einen Garten mit Pflanzen, einer Rasenfläche und Bänken anzulegen. „Der Ort soll eine schöne Verweilqualität haben“, so Gerhardt.
Geländer- und Absturzsicherungen sind als nächster Schritt unabdingbar geworden, da es sonst gefährlich werden könnte. „Das Gelände wird mit einem Zaun eingefasst werden. Die Geländer sind beauftragt und zur Hälfte bereits produziert“, erklärt Gerhardt.
Außerdem ist geplant, einen Zugang in Form einer Rampe oder einer Treppe vom nahe gelegenen Askanier-Park zu bauen, damit man mühelos auf den Felsen gelangen kann. Der bisherige Zugang über die Brücke sei passé, da man ein Privatgelände passieren müsse, so Gerhardt.
Das im 19. Jahrhundert im Stil eines japanischen Teehauses entstandene Holzhaus sowie der Anbau sollten ursprünglich restauriert werden. Doch es hat sich herausgestellt, dass das Haus von Schwamm befallen ist, bedauert Gerhardt den geplanten Abriss. „In der Anmutung des bisherigen Hauses soll dort eine Stahl- und Metallkonstruktion entstehen, um den Besuchern Wetter- und Sonnenschutz zu bieten.“ Ein gastronomisches Angebot soll es auch geben. Dazu könne das Kellergewölbe genutzt oder ein Versorgungscontainer bereitgestellt werden. „Auf Trassenniveau ist der Bau einer Toilette geplant — die würde nicht ins Bild des Felsens passen“, sagt Gerhardt.
Mit 450 000 Euro sollten diese Maßnahmen zu realisieren sein, meint auch der Vorsitzende der Wuppertal-Bewegung, der die Spende gut investiert sieht und glücklich ist, dass es nun mit dem Ausbau des Hackenbergschen Gartens vorangeht.