Blaupausen Ideen-Wettbewerb in Wuppertal hat viele Gewinner

Mirke · Es geht um die Zukunft der Speditionshalle auf Utopiastadt-Campus.

Bei Utopiastadt ist immer etwas los.

Foto: Ja/Fries, Stefan (fr)

Die Speditionshalle auf dem Utopiastadt-Campus hat Zukunft – das finden auch die Teilnehmer des „Blaupausen“-Wettbewerbs. Am 21. Januar stellten 26 Teams ihre Ideen für die Nutzung des 3500 Quadratmeter großen Gebäudes vor. Anschließend kürte eine Experten-Jury die besten Konzepte, deren Entwickler bekamen am vergangenen Freitag online ihre Preise überreicht.

Dass drei Preisträgern insgesamt 5000 Euro winkten, hatten die Veranstalter von Utopiastadt und Neue Urbane Produktion schon zuvor bekannt gegeben. Umso größer war die Überraschung, als die Moderatoren David J. Becher und Amanda Steinborn zusätzlich eine „besondere Anerkennung“ ankündigten. Kein Preisgeld, aber eine Lobrede gab es nämlich für den Wettbewerbsbeitrag von Sozialarbeiter und Künstler Achim Konrad, der „um die Ecke“ von Utopiastadt wohnt. Wohl auch deshalb ist „eine intensive Kooperation mit der Nachbarschaft“ (Jurymitglied Inge Grau) Teil seines Hallen-Konzepts. Konrad schlägt vor, bei der Umgestaltung Praktikanten aus dem Viertel und die Alte Feuerwache einzubinden. Die Außenfläche lasse sich mit einem Spielplatz und einem Aussichtsturm aufwerten.

Der 1. Platz und 2500 Euro gingen an das „Team Pesto“, dessen Mitglieder sich vom Studium in Wuppertal her kennen. Das Gruppenkonzept „Mirker Docks“ habe die Jury überzeugt, sagte Laudatorin Uta Schneider, weil es „prozesshaft gedacht“ sei. Für den Anfang sieht das Team flexible Holzmodule vor – möglicher Grundstock für Werkstätten ebenso wie für Restaurants oder Coworking Spaces. Dadurch, erklärte Teamsprecher Daniel Blanchereau, könne vor Ort vieles erstmal bestehen bleiben.

Für einen „rundum stimmigen Entwurf“ bekam „Denktank“ den 2. Platz und 1500 Euro. Die drei Mitglieder setzen auf einen Durchgang zwischen Halle und Trasse, um die Anbindung an den übrigen Utopiastadt-Campus zu stärken. Geschwungene Fronten sollen das Gebäude zum Hingucker machen, vielseitig verwendbare Container sollen die Innenräume füllen. Auch an viel Platz für Kinderbetreuung ist gedacht.

Platz 3 und 1000 Euro gab es schließlich für das Studentinnen-Trio „Saggrid“. Mit ihrem Konzept „Wupperfaden“ besinnen sie sich auf die Vergangenheit der Textilstadt und denken an die Einrichtung eines „Färbergartens“ sowie Workshops, in denen Kleidung in Eigenarbeit hergestellt werden kann. In jedem Fall soll die Halle zu zwei Dritteln „gemeinwohlorientiert“ genutzt werden.

Banner zeigt
Ideen der Bürger

Trotz der eindeutigen Entscheidungen versprach Utopiastadt-Geschäftsführer Christian Hampe den Teams, sich alle Entwürfe noch einmal anzusehen. Vielleicht könne die eine oder andere Idee in die praktische Umgestaltung einfließen.

Lea Schöning von Neue Urbane Produktion erinnerte an den „Ideenbriefkasten“ am Mirker Bahnsteig, den Anwohner begleitend zum „Blaupausen“-Wettbewerb mit Vorschlägen gefüllt haben. Dabei kamen rund 80 Postkarten mit über 170 Ideen zusammen. Einen Überblick über diese Ideenfülle gibt das großformatige Banner, das Illustrator Dalibor Relic erstellt hat. Dieses Zukunftsbild soll dem Utopiastadt-Verein als Wegweiser für den weiteren Entwicklungsprozess dienen. Zudem wird das Banner in Kürze – gemeinsam mit den Plakaten der „Blaupausen“-Konzepte – einen Bauzaun am Campusgelände zieren.