Bezirksbürgermeister sieht Entwicklung kritisch Tedi eröffnet bald Filiale im Wuppertaler Kaufhof-Gebäude: Das ist der Termin

Wuppertal · Tedi hat angekündigt, im ehemaligen Kaufhof in Wuppertal eine Filiale zu eröffnen. Jetzt steht ein voraussichtlicher Termin fest. Der Bezirksbürgermeister sieht die Entwicklung kritisch.

Ein Tedi-Laden zieht in den ehemaligen Kaufhof.

Foto: Bernhard Romanowski

Die Einzelhandelskette Tedi kündigte jüngst an, an acht ehemaligen Galeria-Standorten in Deutschland neue Filialen zu eröffnen, so auch in Wuppertal (WZ berichtete). „Wir freuen uns, Ihnen bestätigen zu können, dass die Tedi-Filiale am Neumarkt 26 in Wuppertal voraussichtlich am 6. November eröffnen wird“, teilt das Unternehmen nun auf WZ-Nachfrage mit.

Die Tedi-Pressestelle bittet um „Verständnis dafür, dass wir uns nicht über etwaige Laufzeiten äußern, da eine längerfristige Mietung nicht auszuschließen ist.“ Auch die Frage, wie viel der rund 20 000 Quadratmeter an Nutzfläche der Discounter in Elberfeld bespielen will, hat die WZ gefragt. Tedi antwortet: „Die Verkaufsfläche wird rund 1140 Quadratmeter betragen.“

Die interimsweise Ansiedlung von Tedi beschäftigt auch die lokale Politik. Joachim Knorr, der Vorsitzende der CDU-Fraktion in der Elberfelder Bezirksvertretung, sagt dazu: „Die Ansiedlung ist insofern zu begrüßen, dass es am Standort zeitnah keinen weiteren Leerstand gibt. Es entsteht wieder ein Anlaufpunkt, von dem sowohl die Marktbeschicker als auch der umliegende Einzelhandel profitieren können.“

Trotzdem sei es weiter erforderlich, gemeinsam an einem Konzept zu arbeiten, das den Standort langfristig zu einem Anziehungspunkt von hoher Qualität macht und das Innenstadtangebot insgesamt weiter aufwertet, meint Knorr und betont: „Hier erwarte ich weiter eine priorisierte Bearbeitung durch die Verwaltung und eine klare Willkommenskultur gegenüber möglichen Investoren.“ Bezirksbürgermeister Thomas Kring kann grundsätzlich nachvollziehen, dass die Eigentümer der Kaufhof-Immobilie ein Interesse daran haben, damit Geld zu verdienen. „Das ist eine privatwirtschaftliche Entscheidung“, so Kring, aber mit Blick auf die Belange der Innenstadt meint: „Das bringt uns nicht weiter.“ Dem Vernehmen nach werde der Discounter Tedi wohl nur eine Etage des Gebäudes nutzen.

Thomas Kring sieht
Innenstadtkonferenz angeraten

„Es deutet sich keine qualifizierte Nutzung auf Dauer an. Es fehlt ein ganzheitliches Konzept“, sagt Kring und kritisiert die Stadtpolitik: „Der Rat hatte nicht den Mut, dort eine Schule unterzubringen.“ Kring verweist auf seine schon länger bestehende Forderung, dass die Stadtverwaltung wieder eine Innenstadtkonferenz einberufen möge, um den Gesprächsaustausch der Akteure in der City zu fördern.

Zuletzt gab es eine solche Veranstaltung im Mai vergangenen Jahres. Kring äußert gegenüber der WZ den Eindruck, dass sich nach dem politischen Scheitern der Schulstandortstrategie der Stadtverwaltung eine gewisse Konzeptlosigkeit breitmache. „Doch wir müssen dringend ins Doing kommen“, wie Kring den Handlungsbedarf formuliert.