Meinung WZ-Kommentar zur Eröffnung von Tedi im ehemaligen Kaufhof: Yin und Yang in der City

Wuppertal · Es hat was von Yin und Yang, dem Urprinzip des Gegensatzes, das gemäß chinesischer Philosophie der Welt zugrundeliegt.

bernhard.romanowski@wz.de

Foto: WZ/Alina Komorek

Einerseits steht Tedi laut Eigenwerbung für eine große Vielfalt an Produkten – andererseits nimmt mit der Neueröffnung dieser Kette die Vielfalt der Einzelhandelsgeschäfte in der Elberfelder City spürbar ab. Die Kunden werden es aber nicht philosophisch, sondern praktisch und preisorientiert betrachten: Wer auf der Suche nach sehr günstigem Geschenkpapier ist, einen Hang zum mehr oder minder dekorativen Basteln hat oder dem lieben Wauzi ein Leckerli mitbringen will, wird bei Tedi fündig, wie der Verfasser dieser Zeilen insbesondere von Kolleginnen aufgeklärt wurde. Offenkundig schätzen sehr viele Leute diese Angebote, sonst würde die Einzelhandelskette nicht die mittlerweile sechste Filiale – allein in der Elberfelder Innenstadt – eröffnen. Das Weihnachtsgeschäft spielt Tedi auf jeden Fall in die Karten. Ob die Filiale danach erhalten bleibt, wird sich dann zeigen. Von einer adäquaten Nachnutzung des ehemaligen Kaufhofgebäudes kann wohl keine Rede sein: Nicht einmal sechs Prozent der Nutzfläche werden von Tedi bespielt. Die Stadtpolitik begrüßt, dass dort zumindest zeitweise der Leerstand beendet wird. Vorschläge für eine höherwertige Nutzung mit positiven Nachzieheffekten für die City hört man derzeit nicht von ihr.