Dr. Lisa Grunds Zoogeschichten Impfungen sind bei Tieren von unschätzbarem Wert
Wuppertal · Ein neuer Fall für Zootierärztin Dr. Lisa Grund.
Im Rahmen der Corona-Pandemie wird aktuell viel über Impfungen gesprochen. Diese Methode, den Körper gezielt mit Krankheitserregern oder dessen Bestandteilen zu konfrontieren, um die Bildung einer eigenen Immunität anzuregen, ist auch in der Tiermedizin von unschätzbarem Wert.
Für manche gut bekannte Infektionskrankheiten, zum Beispiel Tetanus oder Tollwut, stehen uns bereits Impfstoffe für Tiere zur Verfügung. Regelmäßig werden beispielsweise die Zebras mit einem Pferdeimpfstoff gegen Tetanus geimpft und die Tiger mit einem Katzenimpfstoff gegen Tollwut. Für Arten, die nicht nah verwandt mit einer Haustierart sind, wird die Sache schon schwieriger.
Unsere Großen Maras kämpfen immer wieder mit einer Erkrankung, die unter anderem durch Wildkaninchen und Mäuse übertragen wird. Diese überall im Zoo vorhandenen Wildtiere auszurotten, ist weder möglich noch ökologisch sinnvoll. Stattdessen sammeln wir Proben von unseren erkrankten Tieren, aus denen dann ein spezieller Impfstoff hergestellt wird. Dieser Impfstoff ist dann nur für unsere Tiere zugelassen und enthält haargenau den Erregerstamm, der unserem Bestand Probleme bereitet. Die gesunden Großen Maras werden dann mit dem Mittel geimpft, um eine körpereigene Abwehr zu entwickeln.
Die Herausforderung für das Zoo-Team besteht dabei darin, regelmäßig alle Maras davon zu überzeugen, in den Stall zu kommen. Denn nur dort haben wir eine Chance, die Tiere zur Behandlung zu fangen. Gerade die Jungtiere müssen möglichst früh geimpft werden, da sie sonst an der Erkrankung sterben können. Es bleibt also ein ständiger Wettkampf zwischen den Veterinären und den Bakterien, in dem die Impfung unser wirksamstes Mittel ist.