Immobilientag In Wuppertal besteht eine hohe Nachfrage nach Häusern
WUppertal · Der Wuppertaler Immobilientag lockte rund 3300 Besucher in die Stadtsparkasse.
Der Trend weist nach oben: Zehn Prozent mehr Besucher als im vergangenen Jahr hat der 37. Wuppertaler Immobilientag am Samstag in die Räumlichkeiten der Stadtsparkasse in Elberfeld gelockt. Etwa 3300 Besucher kamen in die Glashalle am Johannisberg und das Foyer am Islandufer, um sich über die aktuellen Angebote auf dem hiesigen Immobilienmarkt zu informieren.
An 75 Messeständen präsentierten Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen, in insgesamt 20 Vorträgen wurden Fragen und Aspekte aus diversen Bereichen der Immobilienbranche vorgestellt und besprochen.
Der starke Publikumsandrang passte zum Rekordumsatz, der im vergangenen Jahr auf dem Immobilienmarkt erzielt wurde. Weiterhin existiere in Wuppertal ein Verkäufermarkt, sagte der Leiter der Immobilienvermittlung bei der Stadtsparkasse, Dirk Wagner.
Das heißt: Die Nachfrage ist ungebrochen und weiterhin größer als das Angebot, da können längst nicht alle Wünsche erfüllt werden. So sei etwa bei den Mehrfamilienhäusern „der Markt leergefegt“. Wenn denn mal ein Objekt am Markt ist, sei es zudem schnell wieder verkauft, betonte Wagner. Hinzu komme, dass das Bauland in Wuppertal weiterhin „knapp“ sei. Der erste Ansprechpartner in dieser Sache ist Oberbürgermeister Andreas Mucke. Und auch er fand sich am Samstag unter den Besuchern des Immobilientages. „Wuppertal ist total gefragt“, freute er sich mit Blick auf den Andrang an den Ständen. Um die steigende Nachfrage nach Wohngebieten zu erfüllen, habe die Stadt ein 110-Hektar-Programm gestartet, mit dem zusätzliche Flächen für Bauland ausgewiesen und erschlossen werden sollen.
Mucke sieht Nachholbedarf bei der Sanierung von Wohnungen
Zudem wünscht sich Mucke, dass mehr in die Sanierung von Wohnbestand in den innenstädtischen Bereichen investiert wird. Etwa 10 000 Wohnungen in der Stadt stünden derzeit leer, da gebe es noch deutlichen Nachholbedarf.
Wuppertal werde auch für auswärtige Investoren und Projektentwickler immer interessanter, erklärte der OB. Denn auch wenn die Immobilienpreise und Mieten in der Stadt angezogen sind und weiter steigen dürften, so ist man in der Branche doch noch deutlich vom Preisniveau der rheinischen Metropolen entfernt.
Mehr Bewegung im Altbaubestand wünschte sich auch Gabriele Luckner. Die Maklerin war mit einer Kundin auf dem Immobilientag unterwegs. Auch sie hat in den vergangenen Jahren erlebt, wie die Anfragen nach Immobilien vor dem Hintergrund der anhaltenden Niedrigzinsphase immer weiter zunahmen.
Dabei gebe es auch immer öfter Interessenten, die aus den Nachbarstädten, übrigen Regionen Deutschlands oder dem Ausland stammten, erzählte sie. Die Folge dieser starken Nachfrage: „Der Markt für interessante Objekte ist leer.“ Umso ärgerlicher sei es, dass die Erteilung von Baugenehmigungen durch die Stadt „extrem langwierig“ ausfalle und zwischen ein bis zwei Jahren dauere, kritisierte Luckner.
Auch der Geschäftsführer der Bema Comfortbau GmbH, Jörg Drosten, sieht in dieser Hinsicht noch Optimierungsbedarf. „Es wäre schöner, wenn es schneller ginge“, sagte er auf die Frage zu seinen Erfahrungen mit Baugenehmigungen.
Gleichwohl verwies er aber auch auf die vielen Verordnungen und Auflagen, die die Stadt bei der Erteilung von Baugenehmigungen berücksichtigen müsse. Zugleich zeichne sich aber auch eine Entspannung ab. Die vor kurzem verabschiedete neue Landesbauordnung solle dafür sorgen, dass die Abstimmung zwischen Bauherrn und kommunaler Behörde schneller umgesetzt werden könne, erklärte Drosten. Damit könnten die beantragten Bauvorhaben auch schneller genehmigt und verwirklicht werden.
Nach Angaben des NRW-Bauministeriums soll die neue Gesetzesgrundlage ein „Klima für Neubau“ schaffen, den „Bürokratiedschungel“ lichten, unnötige Baukostensteigerungen verhindern und barrierefreies Wohnen erleichtern.
Übrigens setzte die Stadtsparkasse in diesem Jahr bei ihrem Immobilientag auch auf eine nachhaltige Neuerung: Die bisherigen roten Papiertüten, in der Info-Material sowie Werbeartikel des Kreditinstitutes zu finden sind, haben ausgedient und wurden durch deutlich belastungsfähigere Stofftaschen ausgetauscht. Die neuen Beutel tragen ebenfalls das Sparkassen-Rot des Geldhauses, zudem ist auf ihnen die Silhouette Wuppertal mit zentralen Bauwerken abgebildet.