Nachfrage nach Immobilien hält an

Wuppertaler Immobilientag zählt in diesem Jahr rund 3000 Besucher. Geringes Angebot am Markt sorgt für steigende Preise.

Foto: A. Fischer

Elberfeld. In Zeiten niedriger Zinsen sind Immobilien eine beliebte Geldanlage, wobei die Nachfrage nach dieser Kapitalanlage auch in Wuppertal mittlerweile so groß ist, dass die Preise für Grundstücke, Häuser und Wohnungen in den letzten Jahren deutlich angezogen sind. Eine starke Nachfrage spürten am Samstag auch die 72 Aussteller, die sich beim 36. Wuppertaler Immobilientag in den Räumlichkeiten der Stadtsparkasse — im Kundenforum Islandufer und der Glashalle Johannisberg — präsentierten. Mehr als 3000 Besucher kamen, um sich zu informieren und beraten zu lassen.

Das waren zwar „einige Hundert Besucher“ weniger als im vergangenen Jahr, gleichwohl zeigten sich die Aussteller nach Angaben von Stadtsparkassen-Sprecher, Jürgen Harmke, von der Qualität der Gespräche „sehr zufrieden“. Etliche Makler hätten schon konkrete Gespräche geführt, potenzielle Kunden sich für Besuche in den Objekten angemeldet.

Das Altersspektrum beim Publikum reichte von der jungen Familie bis zum gesetzten Ehepaar, das sich zum Beispiel über barrierefreies Wohnen unterrichten ließ. Unter den Besuchern waren auch Ansgar Strunk und sein Sohn Carl (9), die sich am Stand der Idee Projektentwicklungs- und Investitionsgesellschaft die aktuellen Angebote anschauten. Das Angebot an verfügbaren Objekten war allerdings recht überschaubar. Geschäftsführer Hürsehit Kürekli konnte nur auf ein noch verfügbares Projekt verweisen, das sein Unternehmen derzeit umsetzt: ein Objekt mit sechs Wohnungen, das in Vohwinkel entsteht.

Nach Ansicht von Kürekli müsste die Stadt dringend mehr Flächen für Neubauten bereitstellen. „Die Stadt macht da zu wenig“, kritisierte er. Wegen der fehlenden Angebote an Neubauflächen fange seine Firma jetzt auch mit der Sanierung eines denkmalgeschützten Objektes auf dem Ölberg an, betonte Kürekli.

Dass die Nachfrage nach Immobilien das Angebot deutlich übersteigt, bestätigte auch der Leiter der Immobilienvermittlung bei der Stadtsparkasse, Dirk Wagner. Zwischen 150 und 200 Wohneinheiten präsentierte die Stadtsparkasse beim Immobilientag. Anders als noch vor einigen Jahren finden die Angebote mittlerweile einen schnellen Absatz bei den Interessenten. „Die Umschlagsgeschwindigkeit ist viel größer geworden“, sagte er. Auch für Investoren zum Beispiel aus der Rheinschiene werde Wuppertal immer interessanter.

Eine starke Nachfrage bei einem zu geringem Angebot — so eine Konstellation zieht bekanntlich steigende Preise nach sich. So auch in Wuppertal: Bei den Einfamilien- oder Reihenhäusern sowie den Doppelhaushälften legten die Preise zwischen 2010 und 2017 im Durchschnitt um bis zu 25 Prozent zu. Das konstatiert der Grundstücksmarktbericht des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in der Stadt Wuppertal, den die stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses, Ricarda Baltz, am Immobilientag vorstellte. Hintergrund der Entwicklung sei nicht zuletzt, dass der Markt für Immobilien „leergefegt“ sei, betonte Baltz. „Es gibt nicht viel im Angebot!“

Auch bei den Eigentumswohnungen sowie den Baugrundstücken gebe es deutliche Preisanstiege, zugleich sei die Zahl der zwangsversteigerten Immobilien in 2017 auf 149 Objekte gesunken. 2012 waren es noch fast 300 Objekte gewesen. Diese Entwicklung sei ein Indiz dafür, dass viele Objekte schon vor dem Gerichtstermin außergerichtlich vermittelt werden können. Zudem würden angesichts des Nachfragedrucks mittlerweile auch sehr viele Objekte über ihren Verkehrswert verkauft, betonte Baltz.