Industrielle Revolution begeistert Besucher im Historischen Zentrum

Reiner Rhefus erzählt von Flickenteppichen entlang der Wupper, zeigt alte Webstühle und Dampfmaschinen.

Wuppertal. Rund 30 Besucher wollten sich die Führung von Reiner Rhefus vom Historischen Zentrum nicht entgehen lassen: Im Mittelpunkt stand die industrielle Revolution und die Kritik an der politischen Ökonomie von Marx und Engels.

Anfang des 15. Jahrhunderts hatten die Städte Elberfeld und Barmen das Monopol inne, Garne herzustellen, zu bleichen und zu verkaufen. In der Region siedelten sich Bleicher, Weber, Färber zahlreich an. „Ein weißer Flickenteppich aus Stoffen, an den Wiesen entlang der Wupper, zeugten von dem dicht besiedelten Gebiet“, erklärte Rhefus bei der Führung anhand von historischen Grafiken.

Mit der Industrialisierung fand die Technik Einzug in die Textilbranche und machte Elberfeld und Barmen mit ihren Textilmanufakturen zu einem wichtigen Handelszweig und den Handwerker zum Fabrikarbeiter. „Um eine Produktionssteigerung zu erzielen und den Gewinn zu maximieren, wurden Arbeitsschritte reduziert, die Arbeitszeit bis auf 16 Stunden verlängert“, erklärte Rhefus und zeigte den historischen Lochkartenwebstuhl im Museum, der Anfang des 19. Jahrhunderts die Arbeit von bis zu 30 Webern mit der Bedienung eines Hebels ersetzte. Oder der Jaquard-Band-Webstuhl, der 40 bis 50 Bänder auf einmal produzierte. Die erste Dampfmaschine, wie im Museum zu sehen, wurde ebenfalls im 19. Jahrhundert eingeführt. „Die Produktivität der Arbeitskraft erhöhte sich um ein Vielfaches, die Kosten für das Produkt sanken erheblich“, so Rhefus.