Die Tagetes gehört zu den bekanntesten Sommerblumen, hat zahlreiche Namen und sogar noch mehr positive Eigenschaften. Die stark duftende Pflanze macht nicht nur in Blumenbeeten oder Balkonkästen eine gute Figur – sie bereichert auch jedes Gemüsebeet.
Am häufigsten ist die Tagetes wohl unter dem Namen Studentenblume bekannt, ihr eher eigenwilliger Duft (vor allem bei älteren Sorten) brachte ihr mitunter den wenig schmeichelnden Spitznamen Studentenfurz ein. Sie wird aber auch Samtblume, Sammetblume, türkische Nelke oder Totenblume genannt. Neuere Züchtungen haben den gewöhnungsbedürftigen Geruch inzwischen abgelegt.
Die Studentenblume ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch essbar und hilft Nachbarpflanzen. Tagetes erweisen sich gleich als vierfach nützlich:
Schneckenschutz: Tagetes haben dank ihres speziellen Geruchs beinahe eine magische Anziehungskraft auf Schnecken. Das hat für Nachbarpflanzen den Vorteil, dass die Tiere bevorzugt die Studentenblumen ansteuern und der Rest vom Schneckenfraß verschont bleibt. Daher werden die Pflanzen gern als Ablenkungsmanöver ins Gemüsebeet gepflanzt oder als eine Art Schneckenwall am Beetrand eingesetzt. Allerdings haben es gerade junge Tagetes schwer, den Schnecken standzuhalten. Daher sollten die Weichtiere regelmäßig abgesammelt werden.
Biologische Schädlingsbekämpfung: Während der Geruch der Tagetes Schnecken anzieht, wirkt er auf viele andere Schädlinge abschreckend. So machen die als Weiße Fliegen bekannten Kohlmottenschildläuse ebenso wie Ameisen, Lauchmotten und andere Fliegenarten einen Bogen um die Studentenblume.
Gesunder Boden: Wenn Nematoden, also Fadenwürmer oder Älchen, im Boden sind, befallen diese die angebauten Pflanzen.
Die Folge dabei unter anderem: verkümmerter Wuchs oder Wurzelfäule. Sobald die Nematoden die Wurzeln der Tagetes anstechen, werden für die Schädlinge tödlich wirkende Giftstoffe freigesetzt. Vor allem bei intensiv genutzten Beeten können Tagetes als „Zwischenreiniger“ genutzt werden.
Die Blumen können das Beet auf natürliche Weise nahezu nematodenfrei machen und für die nächste Aussaat vorbereiten. Untersuchungen zeigten, dass Tagetes der Arten erecta und patula bis zu 90 Prozent der Wurzelläsionsnematoden bereinigen konnten.
Zieht Nützlinge an: Vor allem Bienen und Hummeln steuern Tagetes auf ihrer Nahrungssuche gern an. Wenn Sie gezielt einen insektenfreundlichen Garten fördern möchten, setzen Sie auf ungefüllte Blüten, bei denen die Pollen frei zugänglich sind.
Gute Nachbarn können Tagetes unter anderem für Gurken, Tomaten, Paprika, Kohl, Kürbis, Zucchini, Erdbeeren, Bohnen, Kartoffeln, Lauch, Petersilie oder Zwiebeln sein. Besonders bewährt haben sich die Studentenblumen auch als Unterpflanzung für Rosen.
Insgesamt gibt es 50 bis 60 Arten der Studentenblume, die vor allem in den USA, Mexiko und Mittel- bis Südamerika verbreitet sind. In Mitteleuropa häufig angepflanzt werden vor allem diese drei Sorten:
Tagetes erecta: Ihre gefüllten Blüten können besonders groß und üppig werden. Die meist gelben oder orangefarbenen, teilweise auch rötlich bis bräunlichen, Blütenbälle können einen Durchmesser von bis zu zehn Zentimetern erreichen. Die Pflanze selbst wird etwa 50 bis 100 Zentimeter groß.
Tagetes patula: Vertreter dieser Gattung begeistern hauptsächlich mit ihrem Farbspiel. Sie erstrahlen häufig zweifarbig, einige Züchtungen sogar gestreift. Die Blüten erinnern häufig an Nelken. Mit einer Wuchshöhe von 15 bis 30 Zentimeter sind Tagetes patula deutlich kleiner.
Tagetes tenuifolia: Mit ihrem kompakten, verzweigten Wuchs werden sie gern als Bodendecker eingesetzt. Die Blüten sind eher zierlich und größtenteils umrahmen die gelben Blütenblätter eine dunklere Mitte. Sie erreichen eine Höhe von 20 bis 30 Zentimeter.
Nicht nur die Sorten bilden ein Unterscheidungsmerkmal bei den Tagetes. Kreuzungen werden in vier Hybridgruppen unterteilt: African, French, Afro-French und Signet. Während African-Vertreter häufig besonders üppige Blüten vorweisen können, sind French Tagetes vor allem wegen ihres Farbenspiels beliebt. Afro-French ist eine Mischung der beiden zuvor genannten und zeichnet sich durch eine Vielzahl kleiner Blüten aus. Signet-Züchtungen sind sehr filigran und haben zarte, natürlich wirkende Blüten, die ihr im englischen Sprachraum den Beinamen Irish Lace (Irische Spitze) einbrachten.
Grundsätzlich gelten Studentenblumen als robust und pflegeleicht. Wegen ihrer südamerikanischen Herkunft bevorzugen sie einen sonnigen Standort, gedeihen aber auch im Halbschatten. Vor allem in der Sonne muss auf eine gute Wasserversorgung geachtet werden. Daher sollten Sie im Sommer regelmäßiges Gießen nicht vergessen. Denn einen trockenen Boden vertragen Tagetes nicht, eine andauernde Staunässe hingegen kann zu Pilzbefall und Fäulnis führen.
Tagetes werden meist vorgezogen und dann eingesetzt. Ab sofort kann man die Samen auch direkt ins Freie säen. Dadurch wird lediglich die Blütezeit verzögert. Spätestens ab Mai gibt es auch im Fachhandel Jungpflanzen zu kaufen, die direkt eingepflanzt werden können. Am besten warten Sie bis nach den Eisheiligen Mitte Mai damit.