Mobilität Initiativen schlagen Alternativen zur Bahnsperrung in Wuppertal vor
Wuppertal · Zu der geplanten Unterbrechung der Bahnverbindung zwischen Wuppertal und Düsseldorf während der Sommerferien schreiben Pro Bahn, VCD und das Bündnis Mobiles Wuppertal einen offenen Brief an Bundestagsabgeordnete.
Wegen geplanter Bauarbeiten soll zwischen Vohwinkel und Düsseldorf-Hauptbahnhof von Freitag, 24. Juni, bis Freitag, 5. August, kein Zug mehr fahren. Das war Mitte Februar bekannt geworden.
Planung auf dem Rücken der Fahrgäste
„Die Deutsche Bahn plant, Wuppertal in den kommenden Sommerferien weitestgehend vom Schienennetz abzukoppeln“, formulieren es die Initiativen. Auf Grund von Bauarbeiten sollen die Verbindung nach Düsseldorf und alle Zwischenhalte nicht mehr durch den Schienenverkehr bedient werden.
Die Initiativen erklären: „Es ist seitens DB Netz leider mittlerweile üblich geworden, sich selbst komfortable Bau- und Sperrzeiten zu genehmigen.“ Dieses Teilunternehmen unterlägen aber keiner Erfolgskontrolle. Pro Bahn, VCD und das Bündnis Mobiles Wuppertal kritisieren „dieses Vorgehen auf dem Rücken der Fahrgäste“.
Zwischen Wuppertal und Düsseldorf gebe es einige tausende Pendlerbewegungen täglich, was die Bedeutung dieser Verbindung unterstreiche. Viele Wuppertalerinnen und Wuppertaler seien auf eine verlässliche und funktionierende Bahnverbindung angewiesen. Bereits bei der ebenfalls sechswöchigen Sperrung 2017 mussten dies viele Betroffene leidvoll erfahren.
„Auch wenn es dieses mal zu einer besseren Ausgestaltung des Schienenersatzverkehrs kommen sollte, lässt dies Menschen mit Behinderungen mangels Barrierefreiheit im Busverkehr, sowie Menschen mit Gepäck, Kinderwagen oder Fahrrädern (Stichwort Intermodalität) zurück“, heißt es in der Mitteilung.
Natürlich sollten Bauarbeiten zur Verbesserung des Schienenverkehrs durchgeführt werden. „Dass dies nicht ohne Einschränkungen möglich sein wird, ist jedem klar. Aber eine vollständige Einstellung des Schienenverkehrs ist aus unserer Sicht völlig übertrieben und unnötig.“ Diese belaste die Bügerinnen und Bürger unangemessen und einseitig.
Alternativ-Vorschläge zu einer vollständigen Sperrung
Im Vordergrund stehe offensichtlich die Sicherung der Betreiberentgelte und nicht die Fahrgäste. Der temporäre und auch langfristige Umstieg auf den motorisierten Individualverkehr wäre erneut die Folge und damit eine verstärkte Belastung des Straßennetzes. Dies stehe der positiven Entwicklung der Verkehrswende entgegen.
Alternativ schlagen wir vor:
- Es sollte möglich sein, zumindest mit einem vereinfachten Betrieb wenigstens bis Erkrath zu fahren.
- SEV Busse könnten vorzeitig an leistungsfähigen Straßenbahnknoten in Düsseldorf, z.B. Werstener Dorfstraße oder Gerresheim KH / Staufenplatz enden, dafür aber die Reststrecke häufiger befahren.
- Es sollten Langstrecken SEV-Busse für die Regionalexpressverbindungen eingesetzt werden, die auch nur die entsprechenden Haltepunkte anfahren.
Pro Bahn, VCD und Mobiles Wuppertal bitten die Politiker, an Bundesverkehrsminister Wissing als Vertreter des Eigentümers der Bahn heranzutreten und auf eine Korrektur dieser Pläne hinzuwirken.
Ihr Argument: „Eine sechswöchige Sperrung der A46 würde niemand ernsthaft vorschlagen und den Minister sicher umgehend auf den Plan rufen.“
Sie erklären: „Die Bürgerinnen und Bürger als letztendliche Eigentümerinnen und Eigentümer der Bahn haben eine zuverlässige und alltagstaugliche Bahn verdient, auch zu Zeiten von Aus- und Umbau.“