Islamist ist wieder frei — wird aber beobachtet

Polizei stuft den 21-Jährigen als „gefährliche Person“ ein. Zugriff in Wuppertal sei „zufällig“ erfolgt.

Foto: Florian Petersen

Wuppertal. Der am Dienstagabend am Klingelholl festgenommene Islamist ist wieder auf freiem Fuß. Es gebe keinen Haftgrund gegen den 21-Jährigen, bestätigt die Polizei in Aachen, die den Einsatz koordiniert hatte. „Wir haben ihn aber weiter im Blick“, erklärt Aachens Polizeisprecher Werner Schneider. „Die Sicherheitsbehörden sind sich einig, dass es sich bei ihm um eine gefährliche Person handelt.“

Der Deutsch-Türke darf das Land nicht verlassen. Zudem hat die Wuppertaler Staatsanwaltschaft ein Verfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet. Was der 21-Jährige konkret in Wuppertal zu schaffen hatte und ob er schon öfter dort war, darüber konnte die Polizei keine Auskunft geben. Der Mann sei seit längerem beobachtet worden, der Zugriff in Wuppertal aber „zufällig“ erfolgt. So sollte seine unmittelbar bevorstehende Ausreise ins syrisch-irakische Kriegsgebiet verhindert werden, wo er sich möglicherweise der Terrororganisation IS anschließen wollte.

Zum Hintergrund des Mannes, wie er radikalisiert wurde, wollte die Polizei nur wenige Infos bekanntgeben. Nur so viel: Er zog 2014 zum Studium aus dem Ruhrgebiet nach Aachen. In Wuppertal habe er sich am Klingelholl bei einem Bekannten aufgehalten, der ebenfalls der extremistisch-islamistischen Szene zugerechnet wird. Der Wuppertaler wurde am Dienstagabend ebenfalls kurzzeitig festgenommen.

Nachbarn zeigten sich überrascht von dem Einsatz. Bislang seien die Bewohner dort nicht auffällig geworden. Auch „junge Männer mit Bärten“ seien eher Ausnahme gewesen.