Janas Igeltagebuch (22): Lottis Haus braucht einen größeren Eingang
Wuppertal. Vor lauter Input, bin ich bei Lottis Medikamentenbeschreibung wohl ein wenig durcheinander gekommen. Das Arzneimittel „Flubenol“, das Lotti von mir aktuell verabreicht bekommt, ist kein Mittel gegen Bandwürmer, sondern gegen Endoparasiten, die sich beim Verzehr von Würmern bemerkbar machen könnten.
Da Lotti aber noch ein Baby war, als sie in die Station kam, dürfte sie noch nicht all zu viele Würmer in ihrem Leben verzehrt haben.
Bei der Dosierung gab es aber zum Glück keine Missverständnisse. Die richtige Verabreichungsmenge hatte mir Monika Thomas von der Igelstation vorsichtshalber notiert.
Lottis Appetit scheint die Medizin im Napf jedenfalls keinen Abbruch zu tun. Das Igelfutter wird jeden Tag aufs Neue restlos verspeist.
Neulich werde ich Zeuge, wie Lotti sich durch ihren Häuscheneingang zwängt. Mein Schützling hat sich nämlich mittlerweile so viel Gewicht angefuttert, dass sie mit ihrem runden Igelhintern nicht mehr so recht durch die Eingangstüre ihres Hauses passt. Schnell befreie ich Lotti aus ihrer misslichen Lage, indem ich das Loch in der Schlafhauswand ein wenig größer schneide.
Auch wenn sich damit ein großer Erfolg sichtbar macht, reicht es nicht ganz für den Winterschlaf. Noch hat sie ihr Idealgewicht nicht erreicht. Das bestätigt mir auch Monika Thomas.
Umso besser für mich und Lotti, denn so können wir noch die bevorstehenden Weihnachtstage miteinander verbringen, bevor sie dann auf den kalten Balkon auswandern darf. Vielleicht lässt sich Lotti ihre festliche Mahlzeit ja genausogut schmecken, wie ihre Pflegemama. Dann ist die Gewichtszunahme garantiert.