Jetzt das Rad neu erfinden

Gut, dass die Stadt bei Gehwegparkern, die niemanden behindern, ein Auge zudrückt. Das nimmt in den Abendstunden ein wenig Druck aus den überlasteten Wohngebieten. Doch diese Maßnahme ist keine Lösung, sondern eine Krücke.

Solange in Vierteln, die einmal für Pferdekutschen ausgelegt waren, jede Familie zwei bis drei Autos in den öffentlichen Verkehrsraum stellt, wird der Kampf um die Parkplätze weitergekämpft. Die Frage muss sein: Wie schaffe ich die richtigen Anreize, die den Autofahrer aufs Rad, in die Schwebebahn und zu Carsharing-Modellen bewegen? Frustriert ist er ja schon. Trotzdem scheint die Flexibilität des eigenen Mobils Trumpf zu sein. Vielleicht weil der Radfahrer in Wuppertal — trotz vieler guter Entwicklungen — noch immer ein Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse ist. Beim Großprojekt Döppersberg spielte er jedenfalls keine Rolle. Bis zur Fahrradstadt ist es noch ein weiter Weg. Das Radverkehrskonzept muss den Stein ins Rollen bringen.