Jugendclub reist „Per Anhalter durch die Galaxis“

Zwei Jugendclub-Darstellerinnen müssen für ihre Rolle absolut synchron sein.

Wuppertal. Jemanden wie Zaphod Beeblebrox zu spielen, verlangt einiges ab. Nicht nur, weil "der große Zett" ein oberflächliches und hochnäsiges Selbstbewusstsein an den Tag legt, mit dieser Arroganz aber bloß seine Unfähigkeiten übertünchen will. Nein, der Präsident der Galaxie und Erfinder des pangalaktischen Donnergurglers wird bereits im Kultbuch Douglas Adams’ als Wesen mit mehreren Köpfen und Beinen dargestellt.

Ragna Gerhard und Polina Boyko spielen ihn - und das verlangt von beiden ein Höchstmaß an Synchronität. Denn um den Doppelkopf darstellen zu können, sind die zwei mittels ihres Kostüms miteinander verwachsen, teilen sich beispielsweise ein Hosenbein. "In nur einem Kostüm zu zweit zu stecken und dabei doppelköpfig zu sein, das stellte ich mir gleich gut vor", erinnert sich Ragna Gerhardt daran, wie sie sich bei Regisseur Markus Höller um die außergewöhnliche Rolle bewarb.

Komplettiert wird Zaphod von Polina Boyko. Die beiden Schülerinnen, die gerade fleißig fürs Abitur lernen, sind Routiniers im Jugendclub. Die 19-jährige Polina stieß vor sieben Jahren dazu und ist noch heute mit Feuereifer dabei. Unter der Anleitung der Theaterpädagogen werden Rollen richtig erarbeitet, erklären die beiden, die übrigens erst durch ihr Zusammenspiel als Zaphod nach all den gemeinsamen Jahren im Jugendclub auch privat gute Freundinnen geworden sind. "Fürs Selbstbewusstsein bringt das richtig was", sagt Ragna über die verschiedenen Schritte von Stimmbildung und Atemtechnik bis hin zum auf-der-Bühne-vor-Wildfremden-stehen. Sie könne sich durchaus vorstellen, später professionell am Theater ("Wenn es mit Theaterwissenschaften oder Regie nichts wird, studiere ich Soziologie") zu arbeiten.

"Vor Leuten selbstsicher zu bleiben, die ich bislang nicht kannte, ist kein Problem", sagt auch Polina ("Und wenn das später mit dem Theater nichts wird, dann mach ich was in Richtung Bio und Naturschutz"). Vorstellungsgespräche beispielsweise glaubt sie, mit dem bereits erlernten Handwerkszeug durchaus meistern zu können - und ihre Körpersprache bestätigt das. Sicheres Auftreten vor Fremden sei ein "toller Effekt", die Gabe, improvisieren zu können, auch.

Mit dem größenwahnsinnigen Zaphod, dessen Diebstahl eines Raumschiff-Prototyps Polina für "total typisch" für jemanden hält, der sich immer bloß aufspielt, haben die beiden privat übrigens nichts gemeinsam. Auch das ist das Großartige am Schauspielern - mal in die Rolle von ganz anderen Charakteren schlüpfen zu können.