Kaiserplatz: „Die Ampelzeiten sind nun mal begrenzt“

Eine gute Lösung für den häufigen Verkehrsstau am Kaiserplatz gibt es laut Experten nicht.

Foto: Stefan Fries

Vohwinkel. Wer im Berufsverkehr mit dem Auto den Kaiserplatz überqueren will, muss Geduld haben. Lange Rückstaus sind hier die Regel. Besonders für Linksabbieger kann es dauern. Schon lange ist der viel befahrene Kreuzungsbereich chronisch überlastet — und eine Besserung ist nicht in Sicht. Dabei steht der Kaiserplatz vor weiteren Herausforderungen. Hintergrund sind die großen Bauprojekte im Stadtteilzentrum und die Ansiedlung des neuen Kaufland-Supermarktes an der Kaiserstraße. Laut eines städtischen Gutachtens ist am Kaiserplatz eine langfristige Zunahme des Verkehrsaufkommens von 17 Prozent zu erwarten.

Damit es hier nicht zum Kollaps kommt, wurde bereits ein Linksabbiegeverbot aus der Gräfrather Straße diskutiert. Ob diese Regelung umgesetzt wird, ist zwar noch offen. Allerdings wird immer deutlicher, dass beim zunehmenden Fahrzeugaufkommen Maßnahmen ergriffen werden müssen. Auch in der letzten Bezirksvertretung Vohwinkel war eine Verbesserung der Verkehrssituation am Kaiserplatz Thema. Dabei ging es unter anderem um eine Optimierung der Ampelschaltung. Bauressortleiter Jochen Braun berichtete auf Nachfrage der CDU-Fraktion von einem Ortstermin mit der Verwaltung. Eines wurde im Stadtteilgremium aber schnell klar: Eine Lösung, die allen Verkehrsteilnehmern gleichermaßen gerecht wird, gibt es nicht. „Die Ampelzeiten sind nun einmal begrenzt“, betont Jochen Braun. Wenn die Rückstaus am Kaiserplatz reduziert werden sollen, gehe das nur über eine Reduzierung der Grünphasen für die Fußgänger.

Diese Variante stößt in der Bezirksvertretung allerdings auf Kritik. „Es darf keine einseitige Verbesserung geben“, findet SPD Fraktionsvorsitzender Georg Brodmann. CDU-Fraktionssprecher Moritz Iseke regte an, eine eigene Ampel für Linksabbieger aufstellen zu lassen. Das ist laut Stadt aber nicht umsetzbar. Gerhard Schäfer von der Grünen Fraktion wäre für ein Schild, das Linksabbieger auf das Vorfahren zur Kreuzungsmitte hinweist. „Oft wird nicht weit genug vorgefahren und es kommen nur wenige Autos durch“, berichtet Schäfer. Laut Jochen Braun gab es bisher noch keine Änderung bei der Ampelschaltung. Die Stadt will demnächst in der Bezirksvertretung über entsprechende Vorschläge berichten. Immerhin wurde die Ampel bereits umgebaut.

Bei der aufwendigen Maßnahme stand die Umstellung der Steuerung auf digitale Technik im Mittelpunkt. Außerdem wurden akustische Signale für Sehbehinderte eingerichtet. Durch die Umrüstung kann künftig vieles von der Leitstelle aus gesteuert werden. Bisher mussten technische Einstellungen meist von Mitarbeitern vor Ort erledigt werden. Die Ampelanlage kann jetzt direkt auf die Induktionsschleifen im Asphalt reagieren. So lassen sich zumindest die Wartezeiten reduzieren, wenn es aus einer Richtung eine geringere Verkehrsdichte gibt. Beim Kernproblem der Überlastung auf dem gesamten Kaiserplatz kann aber die neue Technik nur begrenzt helfen.