Kanzlerin in der Stadthalle: Der Johannes-Rau-Platz war belegt

CDU versichert, dass die geschlossene Kundgebung in keinem Zusammenhang zu den Protesten im Mai 2010 steht.

Wuppertal. Insgesamt gut 60 öffentliche Wahlkampftermine absolviert Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Neun Tage vor der Bundestagswahl am 22. September kommt die Kanzlerin auch nach Wuppertal, um am 13. September ab 19 Uhr in der Stadthalle auf dem Johannisberg vor 1400 Menschen zu sprechen.

Mit Blick auf Merkels Terminkalender fällt die Visite in Elberfeld aus dem Rahmen — finden die meisten ihrer Auftritte in den kommenden Wochen doch unter freiem Himmel statt, etwa auf Markt- und Theaterplätzen. Für den Termin in der Stadthalle sind, wie berichtet, bei der CDU vorab kostenlose Eintrittskarten zu ordern.

Im Zusammenhang mit den Protesten bei Merkels letztem Besuch — im Mai 2010 auf dem Johannes-Rau-Platz vor der Landtagswahl — stehe die geschlossene Kundgebung nicht, unterstreicht die CDU auf Nachfrage unserer Zeitung. „Dass wir in die Stadthalle gehen, hat nur damit zu tun, dass uns der Johannes-Rau-Platz wegen einer anderen Veranstaltung nicht zur Verfügung steht“, erklärt CDU-Kreisgeschäftsführer Paul Westeppe.

Barmens Stadtplatz sei „erste Wahl“ und ein Ausweichtermin mit Blick auf den engen Zeitplan der Kanzlerin nicht möglich gewesen. Abgesehen davon, dass man auf „Wuppertals gute Stube“ ausweiche, sei man damit vom bergischen Wetter unabhängig. Merkel kennt die Stadthalle noch von einem Besuch im Mai 2005, ebenfalls im Rahmen einer NRW-Wahl.

Diese Planung bestätigt auch die CDU-Pressestelle in Berlin: Die Kanzlerin habe auch grundsätzlich kein Problem damit, sich bei Kundgebungen Protesten zu stellen.

Die gab es bei Merkels Besuch im Mai 2010 vor gut 2000 Wuppertalern jenseits der Absperrungen in lautstarker Form — unter anderem vom Bündnis „Wuppertal wehrt sich“. Damals wurde außerdem eine Frau festgenommen, die mit einer Spielzeugpistole hantierte.

So wird auch dieser Besuch unter strengen Sicherheitsauflagen stehen, wie die Polizei berichtet: Hinweise auf Gegenveranstaltungen an der Stadthalle gebe es derzeit nicht. Die Kanzlerin reist aus Osnabrück an, wo sie zuvor einen Auftritt hat.

Die promovierte Physikerin weicht am 13. September gewissermaßen ihren Berufskollegen: Vom 17. bis zum 21. September sind der Johannes-Rau-Platz und der Geschwister-Scholl-Platz für die „Highlights der Physik“ reserviert — ein Wissenschaftsfestival der Bergischen Universität in Zusammenarbeit mit dem Bundesbildungsministerium und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Dessen Aufbau beginnt laut Stadt bereits am 11. September.