Denkmalschutz Stiftung bangt um Kindereisenbahn im Zoo

Der Aufwand wächst, zudem hat die Denkmalbehörde möglicherweise Bedenken.

Michaela Fasler-Busch (Stiftung Reg. Verkehrsgeschichte) und Zoodirektor Arne Lawrenz auf der Eisenbahn.

Foto: Stiftung Regionale Verkehrsgeschichte

Beim jährlichen Kinderfest locken natürlich die Tiere in den Wuppertaler Zoo. Doch fragt man bei den kleinen Besuchern nach, lassen auch andere Attraktionen die Augen leuchten. Der Stand der Polizei ist zum Beispiel immer dicht umlagert. Und ein Höhepunkt ist auf jeden Fall eine Fahrt mit der Kindereisenbahn. Doch die Stiftung Regionale Verkehrsgeschichte, die die Bahn betreibt, macht sich Sorgen. Zum einen werde der Aufwand für die Ehrenamtler zu groß, sagt der Vorsitzende Detlev Kamp. Zum anderen, und das dürfte der Hauptgrund sein, wird es schwierig, den Betrieb mit dem Denkmalschutz für den Zoo in Einklang zu bringen.

Aktuell dreht die Bahn an mehreren Fahrtagen im Jahr ihre Runden im Innenbereich des sogenannten Rosenrondells in der Nähe der Musikmuschel. 2012 war die Premiere, seit gut zwei Jahren liegen die Schienen fest verankert im Rasen. Dazu habe man sich entschlossen, so Kamp, damit die ehrenamtlichen Mitglieder der Stiftung und die Mitarbeiter des Zoos, die Direktor Arne Lawrenz freundlicherweise immer abstelle, weniger Arbeit mit dem Aufbau haben. Denn allein die Wagen, von denen bis zu vier auf der Strecke sind und die mehr als 200 Kilo wiegen, vom Depot an der ehemaligen Zoogastronomie Waldschänke bis zum Rondell zu bringen, sei ein immenser Aufwand. Deshalb kamen Kamp und seine Mitstreiter auf die Idee, in direkter Nähe der Strecke einen Unterstand zu schaffen: in einer kleinen Röhre im Hang. Doch da der gesamte Zoo als Anlage unter Denkmalschutz steht, sagte die untere Denkmalbehörde der Stadt „Nein“ zu den Plänen.

Stiftung hatte schon einen Sponsor für „Röhrenlösung“

Ärgerlich für die Stiftung, die einen Sponsor gefunden hatte, aber zumindest nachvollziehbar, da dafür bauliche Veränderungen notwendig wären. Kamp befürchtet allerdings, dass nun auch die Schienen auf den Prüfstand kommen könnten. Es gebe im Rathaus „schwere Bedenken“, habe er gehört. Das will Markus Truskawa von der Unteren Denkmalbehörde so nicht bestätigen. Dass die „Röhrenlösung“ abgelehnt worden sei, liege nun mal daran, dass der Zoo ein denkmalgeschützter Bereich sei. Solange die Schienen aber nicht weiter auffallen und die Fahrten nicht zur Dauereinrichtung würden, sehe er keine Probleme. Allerdings: Auf Nachfrage der WZ, ob es denn in Ordnung sei, dass die Schienen im Boden fest verankert sind, wollte und konnte er sich noch nicht äußern. Aktuell habe man das nicht geprüft.

Die Bedenken von Kamp und der Stiftung bleiben also bestehen. Das „Aus“ würde der Verein bedauern. Mehrere tausend Euro habe man insgesamt in die Wagen und Schienen investiert. Die Einnahmen aus den Fahrten wurden gespendet, immerhin eine niedrige vierstellige Summe kam so zusammen. Kamp hofft, dass sich noch eine Lösung findet, denn man würde gerne weiter Fahrten im Zoo anbieten. „Wenn die Schienen liegen bleiben können, würden wir das machen“, sagt Kamp. Die Zahl der Fahrten insgesamt habe in den vergangenen Jahren abgenommen, aber der Verein wolle wieder öfter Termine anbieten.

Laut Truskawa gibt es Gespräche zwischen Stadt und Zoo. Man habe auch ihn gefragt, ob es möglicherweise eine Ausweichstelle auf dem Gelände gibt, sagt Zoodirektor Arne Lawrenz. „Wir wissen nicht wohin.“ Dafür sei die Topographie des Zoos zu schwierig. Aktuell sei das Thema angesichts der sonstigen Projekte des Zoos ein Randaspekt. „Ich persönlich fände es schade, wenn sie nicht mehr führe“, so Lawrenz. Der Aufwand sei groß, der Zoo würde aber weiterhin beim Aufbau helfen. „Wichtig für uns ist, dass es eine Verlässlichkeit gibt.“