Jubiläum Kinderschutzbund hilft seit zehn Jahren
Zentrum. · Der Kindertreff an der Schloßbleiche ist ein fester Anlaufpunkt für Familien geworden.
Seit zehn Jahren gibt es den Kindertreff des Kinderschutzbunds. Das wurde vergangene Woche in allen Gruppen gefeiert. „Uns liegt die Prävention am Herzen. Wir wollen Alleinerziehende, aber auch Mütter in festen Beziehungen aus ihrer Isolation herausholen“, betont Kerstin Holzmann, Geschäftsführerin des Wuppertaler Kinderschutzbunds. Eine Erbschaft ermöglichte es vor zehn Jahren, das damals frei werdende Ladenlokal im Erdgeschoss zu übernehmen und dort den Kinderbereich aufzubauen.
Der Andrang ist gewaltig: Für die Mutter-Kind-Gruppen gibt es eine lange Warteliste, die Kinder-Ma(h)lzeit für Sechs- bis Zwölfjährige mit Essen und Hausaufgabenbetreuung bietet Grundschülern eine feste Anlaufstelle. Hierfür sucht der Kinderschutzbund neben den beiden festangestellten Pädagoginnen noch weitere ehrenamtliche Helfer. Nur durch Spenden werden diese Angebote aufrecht erhalten. „Uns war es superwichtig, feste verlässliche Ansprechpartner für die Kinder zu haben“, sagt Kerstin Holzmann.
Bei vielen Schülern
verbessern sich die Noten
Die Eltern-Kind-Treffs finden an vier Vormittagen von 10 bis 12 Uhr jeweils in festen Gruppen statt. Hier treffen sich Eltern mit Kindern bis etwa drei Jahren zum Austausch, frühstücken gemeinsam, lernen Fingerspiele und Lieder kennen oder können sich Tipps bei der Leiterin Dorothée Katzwinkel holen. „Der Bedarf für Über-Dreijährige ist riesig – viele Eltern bekommen keinen Kindergartenplatz“, erklärt Holzmann. Die Zusammensetzung der Gruppen sei bunt gemischt. Schon häufig seien daraus Freundschaften zwischen den Müttern entstanden. Bei Problemen vermittelt die Pädagogin an Experten weiter. Im Zentrum steht jedoch ein feinfühliger Umgang mit den Kindern, ihre Bedürfnisse zu erkennen und eine sichere Bindung aufzubauen.
Zur Kinder-Ma(h)lzeit unter der Leitung von Manuela Ocello können alle Kinder spontan kommen. Dank der täglichen Spende von Erhardt Catering erhalten sie ein kostenloses Mittagessen – für manche von ihnen die erste Mahlzeit des Tages. Anschließend können sie malen, basteln, sich bewegen oder die Hausaufgaben machen. „Manchen Kindern ist das sehr wichtig – und wer dort seine Hausaufgaben macht, verbessert sich deutlich in der Schule“, erzählt Holzmann. Die haupt- und ehrenamtlichen Betreuerinnen nehmen sich Zeit und haben ein offenes Ohr für alle Anliegen der Kinder. In der Gruppe herrschen feste Regeln, die die Kinder selbst mit aufgestellt haben und an die sich alle halten müssen. In den Schulferien macht die Gruppe Ausflüge in die Umgebung. Derzeit besuchen rund zehn bis 15 Kinder die Einrichtung – die meisten aus sozial schwachen Familien und mit Migrationshintergrund. Bei Bedarf berät das Team auch die Eltern der Kinder und unterstützt die Familien bei auftretenden Problemen.
„Durch unsere Angebote konnten wir schon in vielen schwierigen Situationen helfen und eine mögliche Eskalation verhindern“, freut sich Kerstin Holzmann. Beide Angebote werden regelmäßig weiterentwickelt, um schnell auf die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder und Eltern zu reagieren. Möglich sind die Familiengruppen jedoch nur durch die Hilfsbereitschaft der Wuppertaler.