Nachtleben Endlich wieder Tanzen: Diese Clubs in Wuppertal haben geöffnet

Wuppertal · Es war das erste Wochenende nach monatelanger Schließung, an dem in vielen Clubs wieder getanzt werden konnte. Doch nicht alle stehen den Eröffnungen mit Freude gegenüber.

Im Kitchen Klub ging der Betrieb am vergangenen Freitag wieder los.

Foto: Fischer, Andreas (f22)

Das lange Warten hatte an diesem Wochenende endlich ein Ende: Die Clubs in Wuppertal haben ihre Türen wieder für Besucher geöffnet. Seit dem 20. August gilt eine neue Coronaschutzverodnung, die Veranstaltungen in Innenräumen unter Voraussetzung der 3G-Regel erlaubt. Eine Woche nach dem Bekanntwerden der neuen Verordnung hat beispielweise der Kitchen Klub am Freitag wieder eröffnet. Die Regeln besagen: Wenn die Sieben-Tage-Inzidenz in Kreis oder Stadt über 35 liegt, müssen Besucher am Eingang nachweisen, dass sie geimpft oder genesen sind. Wer nicht geimpft oder genesen ist, braucht einen höchstens 48 Stunden alten PCR-Test, um reingelassen zu werden.

Für den Eröffnungstag sind im Vorfeld rund 400 Karten verkauft worden und ein Restkontingent gab es noch an der Abendkasse. Inhaber Paolo Frisella war mehr als zufrieden mit dem Wochenende: „Es war auf jeden Fall ein super erfolgreiches Wochenende. Wir waren komplett ausgebucht und es war einfach eine geile Stimmung.“ Genau wie vor Corona habe es einen großen Andrang gegeben und die beliebte Küche Wuppertals war so voll wie zuvor. Mit einem PCR-Test seien am ganzen Wochenende nur 15 Leute gekommen. Mit knapp 70 Euro pro Test war es für sie ein relativ teurer Eintritt in den Club.

Das Underground im Pavillon neben der Kluse ist bereits am vergangenen Wochenende mit ihrer bekannten 80er Party gestartet und der U-Club sowie der Barmer Bahnhof feiern am ersten Septemberwochenende ihre große Wiedereröffnung. „Am Donnerstag den 2.9.2021 starten wir unser Wiedereröffnungswochenende dann unter voller Kapazität mit dem SPR CLB.“, kann man auf der Webseite des U-Clubs lesen. Auch in der Mauke rechnet man mit einer Öffnung im September, sollten die Regeln sich nicht wieder ändern, heißt es von den Betreibern.

Das Gefühl, wieder mit so vielen Menschen auf engstem Raum zu sein, löst bei einigen nicht nur Vorfreude aus. „Das ist mir einfach noch zu unsicher. Bei so großen Veranstaltungen können sich immer noch Personen infizieren - auch wenn sie schon geimpft sind. Ich warte lieber noch ein bisschen“, sagt beispielsweise eine regelmäßige Kitchen-Besucherin. Andere widerum freuen sich, dass es endlich wieder losgeht.

Klage gegen PCR-Testpflicht könnte kommen

Verbände der Discotheken- und Bordellbetreiber üben scharfe Kritik an der aus ihrer Sicht „ungerechten“ und „unsinnigen“ PCR-Test-Vorschrift für ungeimpfte Gäste. „Kein junger Mensch lässt sich weit vor dem Wochenende für rund 70 Euro testen. Das ist eine Impfpflicht, die nicht so heißen und nur Druck ausüben soll“, sagte Disco-Besitzer Holger Bösch, stellvertretender Präsident des Berufsverbandes deutscher Discotheken und Tanzbetriebe (BDT), der zum Gaststättenverband Dehoga gehört. „Wir lassen uns aber nicht zum Erfüllungsgehilfen der Politik machen - vor allem nicht, wenn die Maßnahme infektiologisch keinen Sinn macht“, sagte Bösch.

Der Verband werde daher seinen Mitgliedern in Nordrhein-Westfalen empfehlen, vor dem dortigen Oberverwaltungsgericht dagegen vorzugehen, sagte er.