Meisterschaftsspiel des Wuppertaler BKV Körperverletzung beim Fußball? Schiedsrichter fehlte als Zeuge
Ein Spiel der Betriebsfußballer hat ein juristisches Nachspiel.
Der erste Prozesstag wegen Körperverletzung gegen einen Fußballer im Betriebssport des Wuppertaler Kreisverbandes (BKV) ist am Donnerstag abgebrochen und auf unbestimmte Zeit verschoben worden.
Der Kicker des FC Brahm ist angeklagt, weil er bei einem Meisterschaftsspiel der Stadtliga gegen Sonnborner Hafen im Mai 2018 einen Gegenspieler absichtlich verletzt haben soll. Seine Verteidigung dagegen nennt den Vorfall ein spielbedingtes Foul mit unglücklichen Folgen.
Der Gegenspieler fiel auf die Schulter, erlitt eine Gelenksprengung und musste operiert werden. Staatsanwaltschaft und auch der als Nebenkläger auftretende verletzte Spieler gehen davon aus, dass der Ball schon weg war, der Angeklagte die Tat vorsätzlich beging und die Verletzung in Kauf nahm.
Trotz der zahlreich erschienenen Zeugen von beiden Seiten entschied die Richterin – nach kurzer Beratung mit dem Staatsanwalt und dem Verteidiger des Angeklagten – den Prozess zu verschieben, weil mit dem Schiedsrichter ausgerechnet der womöglich entscheidende Zeuge unentschuldigt fehlte. Nun soll dieser bei der nächsten Verhandlung vorgeführt werden. Zudem wurde gegen ihn ein Ordnungsgeld verhängt.
Vieles wird von der Aussage des Schiedsrichters abhängen. Dieser hat weder über die Geschehnisse noch über die Verletzung, die zur Auswechslung des Spielers führte, im Spielbericht einen Vermerk gemacht. Eine Ahndung der Vorkommnisse auf dem Spielfeld fand auch nicht statt.
Der Angeklagte soll sein
Foul angekündigt haben
Der Angeklagte, der laut seinem Verteidiger in der Liga als harter Abwehrspieler bekannt ist, soll vor dem entscheidenden Zweikampf mit dem ehemaligen Landesligaspieler dem Schiedsrichter zugerufen haben: „Entweder schickst du ihn jetzt runter vom Platz, oder ich werde mich gleich darum kümmern.“ Schon vorher sollen sich die beiden Kontrahenten sowohl verbal als auch in Zweikämpfen bekämpft haben.
Wann die Verhandlung fortgesetzt werden kann, ist ungewiss. Denn die Richterin geht in sieben Wochen in den Mutterschutz, ein Nachfolger muss sich in die Sache erst einarbeiten. Während die Richterin in Aussicht stellte, dass der Termin im November oder Dezember stattfinden könne, gingen andere Prozessbeteiligte davon aus, dass es erst im nächsten Jahr weitergeht.
„Für mich ist das belastend“, sagte der verletzte Spieler, der enttäuscht über die erneute Verschiebung war. Der Prozess war bereits von Ende Juli auf den Termin am Donnerstag verschoben worden.