Testspiel gegen TuS Bövinghausen Korzuschek bewahrt Wuppertaler SV mit Kunstschuss vor Niederlage
Wuppertal · Der Wuppertaler SV hat sich im Testspiel gegen TuS Bövinghausen nach einer Reihe gefeierter Siege wieder selbst geerdet. Über weite Strecken der Partie war kein Klassenunterschied erkennbar.
Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat sich durch ein 1:1 (0:1) im Testspiel gegen den Oberligisten TuS Bövinghausen nach einer Reihe euphorisch gefeierter Siege wieder selbst geerdet und den Fußball-Alltag einkehren lassen. Über weite Strecken der Partie war auf der Sportanlage Oberbergische Straße kein Klassenunterschied erkennbar, was am ambitionierten Auftritt der Gäste aus Dortmund und am glanzlosen Spiel des WSV lag, bei dem sich keiner der Spieler aus der sogenannten zweiten Reihe für mehr Einsatzzeiten in den kommenden Pflichtspielen aufdrängen konnte. Nach dem Führungstreffer der Gäste durch Luis Ortmann (30.) bewahrte Tim Korzuschek (79.) mit einem sehenswerten Freistoß zum 1:1 aus 20 Metern in den Winkel den WSV vor einer Niederlage.
Die gut 100 Zuschauer, darunter Kiebitze des FC Remscheid, dem Gegner des WSV in der ersten Runde des Niederrheinpokals, hatten mehr Dominanz des WSV erwartet. Doch von Dominanz und Ballbesitz-Fußball war in der ersten Spielhälfte, die nach Punkten und Toren an die Dortmunder ging, nicht viel zu spüren.
„Bövinghausen ist mit einigen Drittligaspielern besetzt und nicht gerade der typische Oberligist. Sie haben mit hundert Prozent Konzentration begonnen, während bei uns einige das Spiel verwalten wollten. Das war ein ambitionierter und daher für uns guter Testspielgegner. Das Ergebnis ist irrelevant, denn mir ging es darum, dass einige Spieler Wettkampfpraxis erhalten sollten“, kommentierte WSV-Trainer Hüzeyfe Dogan den Spielverlauf.
Der TuS Bövinghausen, mit dem der Ex-WSVer Christian Knappmann als Cheftrainer den Aufstieg in die Regionalliga anpeilt, hatte seine Mannschaft sehr gut auf den WSV eingestellt, verteidigte hoch und ließ den Gastgebern wenig Luft im Spielaufbau. Die Gäste hatten zunächst nicht nur die klareren Torchancen, sondern auch den besseren Abschluss. Luis Ortmann (30.) gelang der verdiente Führungstreffer mit einem für Torhüter Paul Grave unhaltbaren Schrägschuss.
„Bei uns fehlte die Konsequenz im letzten Drittel, wir müssen die Angriffe konsequenter abschließen“, bemängelte Dogan. Vom Sturmduo Phil Beckhoff und Damian Marceta ging wenig Gefahr aus, den gefährlichsten Schuss auf das Bövinghauser Tor gab vor der Pause Kevin Pires ab.
Zum Wiederanpfiff und im weiteren Verlauf der Partie wechselte Hüzeyfe Dogan komplett durch. Dabei kamen auch die Jugendspieler Kilian Bielitza (erste Halbzeit) sowie Hugo Schmidt und Valon Zhusi zum Einsatz und lösten ihre Aufgaben ordentlich. Erstmals in dieser Saison steckte wieder Durim Berisha in einem der WSV-Trikots. Bis der Abwehrspieler wieder in Topform sein wird, dürfte es aber wie auch bei Kevin Hagemann, der vor der Partie einsam Runden auf der Tartanbahn drehte, noch etwas dauern. Die Fußprellung aus dem Spiel in Aachen schmerzt Hagemann noch immer, aber die Mediziner haben zumindest grünes Licht gegeben, dass er den Fuß belasten darf, ohne weitere Schäden zu befürchten. In zivil schaute Semir Saric zu, dem eine medizinische Ruhepause verordnet worden ist. Sein Einsatz am Samstag im Spitzenspiel gegen Rödinghausen sei fraglich, so Dogan.
Nach der Pause hatte der WSV das Spiel besser unter Kontrolle. Der frühere WSV-Spieler Joel Tomczak vergab die letzte große Torgelegenheit der Gäste, als er sich in der für ihn typischen Art durch die Abwehr dribbelte, aber dann im Strafraum nicht zum Torschuss kam. Außer einem Schuss von Charlison Benschop und einigen Kopfballversuchen nach Ecken tat sich aber auch nicht viel vor dem Gästetor. Dann wurde Tim Korzuschek an der Strafraumgrenze gefoult und legte sich den Ball selbst zurecht. Sein perfekter Freistoß entschädigte die Zuschauer ein wenig für eine Partie mit wenigen Höhepunkten, in denen Zeit genug blieb, um über das kommende Spitzenspiel gegen Rödinghausen am Samstag in Velbert zu diskutieren.
Nachspielzeit gab es am Dienstag an der Oberbergischen Straße übrigens nicht. Schiedsrichter Thibaut Scheer pfiff mit Ablauf der 90 Minuten pünktlich ab und so blieb der obligatorische späte Treffer des WSV dem Gegner erspart, der eine Niederlage auch nicht verdient gehabt hätte. Neben Christian Knappmann und Joel Tomczak setzen die Dortmunder übrigens mit Jeron El-Hazaimeeh (verletzt), Phil Britscho und Niklas Lübcke in dieser Saison auf weitere Ex-WSV-Spieler.