Auftakt mit Kunstwerk Nummer eins WZ-Adventsaktion hilft mit Künstlerinnen und Künstlern Wuppertalern in Not
Special | Wuppertal · Unsere Adventsaktion für den guten Zweck besteht aus 24 Kunstwerken im Kleinformat, die Tag für Tag an den WZ-Weihnachtsbaum gehängt und versteigert werden. Diese Künstlerinnen und Künstler sind dabei und so funktioniert die Versteigerung.
Der WZ-Adventskalender besteht aus 24 Kunstwerken im Kleinformat, die am Weihnachtsbaum in der WZ-Geschäftsstelle hängen. Täglich stellen wir Ihnen einen Künstler oder eine Künstlerin und ein Kunstwerk vor. Sie können die Gemälde, Fotografien, Zeichnungen und Objekte im Laufe des Dezembers ersteigern. Der Erlös der Aktion geht an die Organisation „Wuppertaler in Not“ der Wuppertaler Medien, die Menschen in akuten Problemsituationen schnell und unbürokratisch unterstützt.
24 Kunstschaffende aus Wuppertal vermittelt hat der Film- und Fotokünstler Frank N, der im April 2020 die Aktion „Out and About“ initiiert hat, die während des Lockdowns begann und seither auf freien Plakatflächen Kunstwerke zeigt. Bisher waren mehr als 280 Werke von rund 130 Künstlern zu sehen. Als Frank N einige der Beteiligten ansprach, fanden sich schnell genug Interessierte für den WZ-Adventskalender – „das war relativ unkompliziert“, sagt er. Viele hätten gleich Ideen gehabt, was sie für die Aktion spenden wollen. Organisiert hat Frank N das alles von Madeira aus, wo er gerade mit den Vorbereitungen für eine Ausstellung beschäftigt ist.
Fotoarbeit von Madeira von Frank N
Er selbst beteiligt sich, weil es eine gute Gelegenheit sei, präsent zu sein. Was er den WZ-Lesern an den Baum hängt, steht noch nicht fest. Eine Fotografie-Arbeit von Madeira wird es aber sein, die er für die Aktion fertigen wird. Auf der Insel im Atlantik vor Afrika genießt er nicht nur das bessere Wetter, sondern auch die entspannte Stimmung – auch wenn dort ebenso wie in Deutschland die Coronazahlen steigen. Dank der Aktion Out and About hat ihn die Coronazeit nicht so mitgenommen wie befürchtet. „Dadurch sind viele weitere Sachen entstanden“, erzählt er. Deshalb kann er trotz der schwierigen Zeiten optimistisch in die Zukunft blicken.
Birgit Pardun hat Out and About gemeinsam mit Frank N organisiert und findet: „Es hat gezeigt, dass man etwas machen kann.“ Die Aktion habe Kunst sichtbar gemacht und die Künstler miteinander vernetzt. Dennoch fürchtet sie weitere Beschränkungen: „Was dann fehlt, ist der lebendige Austausch, das, was uns Impulse gibt.“
Eine witzige Zeichnung von Birgit Pardun
Dazu kann sie mit einem kleinen Werk beitragen, das auch unser erstes Kunstwerk im Adventskalender ist. „Katzehai“ heißt die comicartige Zeichnung auf einem Holzrahmen. Ein weit aufgerissenes Hai-Maul wird im nächsten Augenblick eine kleine, still sitzende Katze verschlingen. Der Titel lässt viele Assoziationen und Wortspiele zu. „Es ist etwas Typisches für mich und auch etwas Leichtes“, erklärt die Künstlerin ihre Wahl. Humor ist ihr wichtig, ein bisschen frech soll es sein, nicht gefällig: „Wohnzimmerkunst“ soll es nicht sein. Das Leben sei eben nicht nur Spaß, sondern auch bitter. Daher freut sie sich auch, dass die Aktion Geld für Menschen in Not generieren soll.
Ein Kunstwerk spendet auch die Fotografin Piet Biniek, die sich freut, auf diese Weise Kunst „in die Welt zu bringen“. Ihr gefällt die Idee, dass sie nicht weiß, wer das Kunstwerk erhält. Welche Fotografie sie auswählt, hat sie noch nicht verraten. „Wenn dabei noch etwas Gutes bewirkt wird, ist es auch schön.“
Etwas Schönes und Feierliches von Christian von Grumbkow
Für den Maler Christian von Grumbkow ist das Motiv der Teilnahme: „Ich gebe gern etwas zurück.“ Denn er hat trotz oder wegen der Pandemie derzeit viele seiner abstrakten Landschaftsbilder verkaufen können, unter anderem über Online-Galerien. Er hält es ohnehin für wichtig, sich gegenseitig zu helfen, hat sich schon an vielen Kunstaktionen mit gutem Zweck beteiligt. Für den WZ-Adventskalender hat er bereits Holz im Din A5-Format besorgt, plant ein Landschaftsbild mit Blau und Gold: „Es soll etwas Schönes und Feierliches werden.“
Bildhauer Eckehard Lowisch gehört zu den Künstlern, die durch die Pandemie getroffen sind. Unter anderem weil er die Figur „Der junge Engels - Schichtarbeit“ geschaffen hat, mit der verschiedene Aktionen im Engelsjahr geplant waren. Kleinere Versionen sollten verkauft werden. Lowisch hofft, dass die große Figur (mit Sockel über 2 Meter) noch einen dauerhaften Platz in Wuppertal findet.
Special Edition der Engelsfigur von Eckehard Lowisch
Für den WZ-Adventskalender hat er sich etwas Besonderes ausgedacht: Es wird eine „Special Edition“ der 10-Zentimeter-Figur geben, bei der rötlicher Steinstaub aus der Produktion von Skulpturen von Tony Cragg den Kunststein färbt. Das Künstler-Exemplar (Artist Proof) wird am WZ-Weihnachtsbaum hängen – wie noch weitere Werke Wuppertaler Künstler.