100 Kunstfans im Tanzrausch

Neuer Verein zeigt erste Ausstellung „Choreographic Captures“ mit Tanz-Clips. Die Besucher zeigen sich angetan.

Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Der Verein Tanzrauschen hat große Pläne: Er will Wuppertal zur deutschen Hauptstadt der noch jungen Kunstform „Dance on screen“ machen, die Choreographien unterschiedlichster Art mit der Kamera einfängt. Für so große Ziele braucht es Unterstützung. Die gab es am Samstag: Bei der Eröffnung der ersten Ausstellung des Vereins waren nicht nur alle Stühle im Kunstraum Olga besetzt — es standen noch einmal fast doppelt so viele Menschen dahinter, um einen ersten Eindruck von der Vereinsarbeit zu bekommen.

„Das große Interesse bestärkt uns natürlich, weiterzumachen“, sagte Gründungsmitglied Sigurd-Christian Evers. „Mit so viel Resonanz haben wir nicht gerechnet, das ist ein sehr positives Signal.“ Eine Tanzstadt ist Wuppertal durch Pina Bausch und ihr berühmtes Theater allemal. Nur folgerichtig erschien es daher den Vereinsgründern, hier auch einer Tanzform ein Zuhause zu geben.

Die erste Ausstellung zeigt Werke aus der Edition „Choreographic Captures“. Die maximal 60 Sekunden langen Tanzfilme flimmerten über viele Bildschirme in der Olga. „Ich finde es toll, welche Bandbreite die Filme abdecken“, sagte Besucher Thomas Bliesener. „In einigen Clips sind ja nicht einmal Menschen. Diese verschiedenen Ausdrucksmöglichkeiten packen einen.“ Nicht nur die Ausstellung, auch der Verein selbst kam gut an: „Diese Filme sind durch die Mediennutzung eine sehr zeitgemäße Kunstform. Ich bin sehr froh, dass das jetzt nach Wuppertal kommt“, sagte Hildegard Krüger.

Auch Kulturdezernent Matthias Nocke (CDU) war voll des Lobes für die Initiative: „Eine so junge und internationale Kunstform hat unheimlich viel Potenzial. Ich finde es großartig, dass sich der Verein dafür einsetzt. Und für Wuppertal als Tanzstadt kann das nur eine Bereicherung sein.“