Alles wird gut: Peter Pan turnt durch das Berufskolleg Elberfeld
Das junge Ensemble des Wuppertaler Kinder- und Jugendtheaters überzeugt mit Schwung, Spielfreude und Selbstbewusstsein.
Wuppertal. Die Inszenierung beginnt zart und leise wie ein Elfenflügelschlag. Peter Pan und Tinker Bell huschen ins blau beleuchtete Kinderzimmer der Familie Darling, um Peters Schatten zu suchen. Mit viel Fantasie und Spielfreude bringt das Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater in der Aula an der Bundesallee den Kinderbuch-Klassiker "Peter Pan" auf die Bühne. Die hölzernen Bühnenteile von Laurentiu Tuturuga dienen mal als Bett, dann wieder als Piratenschiff oder Felsen.
Das junge Ensemble zeigt sich unter der Regie von Lars Emrich einmal mehr sehr professionell und singt selbstbewusst und versiert. Julian Marenz steht zusammen mit seinem Vater Dieter Marenz (Käpt’n Hook) auf der Bühne und turnt als Peter Pan behände über die Holzgerüste.
Die verlorenen Jungen tragen bunt bekleckste, zerfetzte Kleidung (Kostüme: Angela Dausend). Die Darling-Kinder hingegen sind in weiße Nachthemden gehüllt. Wendy (Charlott Hoebel) strahlt in ihrer von den Kleinen gewünschten Mutter-Rolle viel Wärme und Zuversicht aus und bildet mit Julian Marenz ein gutes Paar. Der kleine Michael (Johannes Klein) erntet mit seinen selbstbewussten Sprüchen viel Beifall und Robert Flanze als John bringt Schwung in die Inszenierung.
Alle Tiere werden als Handpuppen gespielt: Das Krokodil, das den Wecker verschluckt hat, schiebt sich dick und gemächlich über die Bühne, ebenso der Riesenvogel, dessen Nest ins Wasser gefallen ist.
Die Fee Tinker Bell hingegen schwebt - an zwei Stäben gehalten - leuchtend über den Köpfen der Kinder, während die Spielerin Sophie Schwerter ihre Gefühle mit ihrer Mimik ausdrückt. Die Piraten unter Leitung von Käpt’n Hook, die laut polternd und ungeschickt über die Bühne tapsen, sind eigentlich große, hilflose Jungen.
Allen kleinen Zuschauern ist sofort klar, dass sie gegen Peter Pan keine Chance haben. Trotzdem gibt es aufregende, fröhliche und auch sehr anrührende Momente in dieser Inszenierung. Nach zwei Stunden geht natürlich alles gut aus und alle Kinder finden eine Heimat bei Familie Darling.
Regie: Fünf von fünf WZ-Punkten
Bühne: Fünf von fünf WZ-Punkten
Ensemble: Fünf von fünf WZ-Punkten