Amüsantes Weihnachtschaos im Taltontheater
Am Samstag feierte Regisseur Jens Kalkhorst mit „Oh Tannengrau’n!“ eine gelungene Premiere.
Wuppertal. „Weihnachten bedeutet Krieg“ sagt der Chef im Spielwarenladen zu seinen Mitarbeitern. Dabei ist es gerade mal Ende September und doch werden in der Supermarktkette „Brutto“ schon die ersten Weihnachtsklassiker geträllert und Lebkuchen sowie die Windeln in der Christmas Edition in die Regale geräumt.
Mit einem amüsanten Weihnachtsrevue gelang es Regisseur Jens Kalkhorst, ebenfalls in der Rolle des Weihnachtsmanns, und seiner Schauspieltruppe das Publikum im ausverkauften Taltontheater nicht nur zum Klatschen zu bringen — lautstark wurde an der Wiesenstraße eine Zugabe gefordert, die mit „White Christmas“ den Abend beendete.
Nicht ganz zufällig verweisen die Namen im Stück auf die bekannte Weihnachtsgeschichte. In der Hauptrolle der Maria glänzte Schauspielerin Polly Olszak, die mit ihrem Gesangstalent dem Publikum den Atem raubte. Als unglückliche und arme Verkäuferin im Supermarkt muss sie die Anzüglichkeiten ihres Chefs Augustus, ein herrlicher Atze-Schröder-Verschnitt gespielt von Patrick Schiefer, ertragen. Dabei würde sie so gerne Weihnachten mit ihrer Tochter Christiane, gespielt von Sarah Kocherscheidt, verbringen. Doch die Tochter ist im Internat und ihren Mann Josef, gespielt von Maurice Kaeber, kann sie nirgendwo mehr finden.
Wie es das klassische Weihnachtswunder will, spendet ein scheinbar normaler Kunde ihr Trost und gibt ihr den Mut, die Stelle zu kündigen. Ob das wohl der Weihnachtsmann ist?
In zwei Stunden inklusive kurzer Pause gab es immer wieder schallendes Gelächter über nie gesehene Kostüme aus Lametta, Lichterketten und Weihnachtskugeln oder über tanzende Schafe beim Krippenspiel.
Von Anfang bis Ende überzeugt das Musical mit dem gesanglichen Talent der Schauspieler, gelungener Inszenierung, einem weihnachtlichen Happy End und generationenübergreifendem Humor.