Backstubengalerie: Malerische Zufälle und flüchtige Augenblicke
Ein Duo ist zu Gast in der Backstubengalerie.
Nordstadt. Das Spiel der Reflexionen hat es der Fotografin Anke Meinzen-Spark angetan. Aufmerksam fängt sie mit der Kamera die Blickwinkel ein, in denen sich verschiedene Ebenen von Spiegelungen auf Fensterscheiben oder Wasserflächen ineinander verschränken. Ihre Arbeiten stellt sie in einer Doppel-Ausstellung in der Backstubengalerie aus. Christiane Gaertner ist dort zudem mit ihrer Malerei vertreten.
Die Lagunenstadt Venedig ist für Meinzen-Spark ein besonders inspirierender Ort für ihre fotografische Tätigkeit. Sie spürt dort den Stimmungen und den besonderen Details nach. Durch die Nahaufnahme und den außergewöhnlichen, leicht verrätselnden Ausschnitt lösen sich einige der Aufnahmen von ihrem gegenständlichen Ausgangspunkt und zeigen fast ein abstraktes Spiel von Farben und Formen.
Bewusst nutzt die Fotografin für ihre Momentaufnahmen auch die Unschärfe als Ausdrucksmittel. Personen sind nur schemenhaft zu sehen, sie werden meist von Spiegelungen überlagert. Auf einer sanft bewegten Wasserfläche scheint flüssiges Gold zu schwimmen — das Licht der Abendsonne sorgt für solche intensiven Effekte, die Meinzen-Spark mit ihrer Kamera einfängt. „Es geht mir um das Finden und nicht um das Suchen. So gelingt es manchmal, die Flüchtigkeit des Augenblicks festzuhalten“, erklärt die Wuppertalerin, die gebürtig aus Stade stammt.
Gaertner legt in ihrer Malerei viele Schichten übereinander. Die Künstlerin trägt die Acrylfarbe kräftig auf die Leinwand auf. In die noch nicht ganz trockene Farbe zeichnet sie mit Kreide, Grafit oder Kohle hinein. „Das feuchte Material verändert sich noch und arbeitet mit. So kommt Bewegung und auch Zufall in die Bilder hinein“, erklärt sie.
Getrocknete Farbschichten übermalt sie weitere Male oder ritzt auch mit dem Spachtel hinein. In Gaertners Bildern sind florale Motive, Andeutungen von Landschaften und Wasserflächen zu sehen. Dabei bleiben die Bilder frei von eindeutigen gegenständlichen Festlegungen und regen so vielfältige Assoziationen beim Betrachter an.
Die Ausstellung ist bis zum 29. Mai an der Schreinerstraße 7 zu sehen — mittwochs von 16 bis 19 Uhr, donnerstags und freitags von 17 bis 20 Uhr sowie sonntags von 11 bis 14 Uhr.