Bühne integrativ: Musik ist der Schlüssel zum Glück
Behinderte und nichtbehinderte Schauspieler feierten gemeinsam Premiere.
Wuppertal. Schon als die Besucher die Räume des Kleinen Schauspielhauses betreten, befinden sie sich in der Szenerie. Während die Gäste ihre Plätze suchen, stehen zwei Pagen hinter der Bar in der Hotel-Lobby, in der auch schon einige Übernachtungsgäste warten.
Soweit nichts Außergewöhnliches — doch ein Stück wie viele andere ist „Musik Musik Musik“ nicht. Denn die meisten der 17 Schauspieler haben eine Behinderung. Markus Höller inszenierte das Stück als Theaterprojekt mit behinderten und nichtbehinderten Menschen in Zusammenarbeit mit dem Verein „Mit-Menschen“.
Mehrere Gäste checken ein. Die Hotel-Pagen eilen zur Hilfe. Sie stehen vor einem Berg von Koffern, öffnen diese und werfen bunte Luftballons auf die Bühne. Beim zweiten Stapel Koffer soll dies aber nicht mehr funktionieren — plötzlich fliegt die Unterwäsche umher.
Mit viel Humor und Kreativität ist so ein Stück entstanden, das sich erst im Laufe der Proben entwickelte. Das Ensemble ließ sich von seinen Lieblingsliedern inspirieren und entwickelte auf deren Grundlage verschiedene Szenen.
So wird gesungen und getanzt zur Musik von Abba bis Roberto Blanco — nicht nur auf zwei Beinen, sondern auch am Gehwagen, mit Krücken und im Rollstuhl.
Plötzlich stürmt ein Fußballer durch die Lobby, begleitet von der englischen Fußball-Hymne „Three Lions“. Er dribbelt vorbei an einer Diva und ihrem Manager, die in Streit über den nächsten Auftritt und über „Money Money Money“ geraten.
Als dann auch noch ein Verwechslungsspiel mit einem Zwillingspaar seinen Höhepunkt findet, kann es nur noch rote Rosen regnen. Verabschieden tun sich die Schauspieler mit einer Liedzeile von Marika Rökk: „Ich brauche keine Millionen, mir fehlt kein Pfennig zum Glück, ich brauche weiter nichts als nur Musik, Musik, Musik.“
Das Stück ist wieder am 4. und 5. Juli, jeweils 20 Uhr, zu sehen. Karten: Telefon 569 4444.