Chorkonzert: Wohlklang, Zuversicht und göttliche Kraft
Der Konzertchor der Volksbühne, Solisten und Sinfoniker setzten am Totensonntag auf Musik von Mozart und Bach.
Wuppertal. Beim ersten Chorkonzert der Saison stellten der Konzertchor der Volksbühne (Einstudierung: Thorsten Pech), das Sinfonieorchester sowie Vokal- und Instrumentalsolisten am Totensonntag zwei selten aufgeführte geistliche Werke von Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart in der Stadthalle vor.
Bachs „Actus tragicus“, die Trauer-Kantate „Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit“ (BWV 106), leitete der umsichtige, im Tempo nicht überfordernde Dirigent Howard Arman in der originalen Instrumentierung mit zwei Alt-Blockflöten (Daniel Rothert, Philipp Spätling), zwei Gamben (Sophia Diniz, Laura Frey) und Continuo-Gruppe (Michael Kempa, Victor Vega Garcia, Thorsten Pech). Elegisch erklang die schöne, einleitende Sonatina mit führendem Blockflötenpaar über dunklen Fundamenten.
Der Chor war mit drei Sätzen beteiligt. Er wirkte anfangs noch zaghaft und wenig durchsetzungsfreudig. Doch der zentrale, mit dem Sopran verschränkte Satz „Es ist der alte Bund“ gelang überzeugend — mit sicherer Stimmenführung in den fugierten Chor-Passagen.
Dorothea Brandt (Sopran), Miriam Ritter (Alt), Martin Koch (Tenor) und Timothy Sharp (Bariton) glänzten mit klangschönen Stimmen. Das Streben nach Intonationsreinheit mit den Instrumenten führte schließlich zum Erfolg. „Die göttliche Kraft mach uns sieghaft“ heißt es im vierstimmigen Schlusschoral zuversichtlich. Ebenso hoffnungsfroh auf eine höhere Welt zielt Mozarts KV 469 „Davidde penitente“ (Der reumütige David).
Das Sinfonieorchester spielte zurückhaltend, um Chor und Solisten nicht zu überdecken, war aber auch mit vollem Orchesterklang und schön dynamisch gestaltend aktiv — etwa im monumentalen, wie mit einem Trauermarsch unterlegten Höhepunkt „Se vuoi, puniscimi“ (Wenn du willst, bestrafe mich).
Die Solisten (Banu Böke, Dorothea Brandt) und der Tenor sangen ihre koloraturreichen, nicht einfachen Arien klangvoll, wenngleich die Sopranstimmen ihre Höhen manchmal mit Mühe erklommen.
Der Chor sang mit starkem Ausdruck das flehende „Sii pur sempre benigno“ (Mögest du immerfort gütig sein) und in gebundener Singweise das punktierte Fugenthema des letzten Satzes, das die freudige Zuversicht auch durchaus prägnanter und federnd ausdrücken dürfte: „Wer auf Gott vertraut, hat keine Furcht.“