Corinna Schäfer löst Florian Salzmann ab
Führungswechsel beim Zupfensemble.
Wuppertal. Mit mitreißendem Klezmer, verträumten irischen Melodien und bearbeiteten Klassik-Werken präsentierte sich das Zupfensemble Wuppertal am Sonntag in der Unterbarmer Pauluskirche.
Gleich mit dem ersten Stück, dem Concertino A-Dur von Ferdinando Carulli, stellte sich die zukünftige Leiterin des Ensembles vor. Der bisherige Dirigent Florian Salzmann war schon in den vergangenen Monaten von seinem neuen Wohnsitz in Hamburg zur Probe nach Wuppertal gependelt. Deshalb übernimmt nun die Gitarristin Corinna Schäfer das Zupfensemble. „Ich freue mich sehr darauf. Die Ensemblemitglieder sind sehr begeistert dabei“, lobt sie das Orchester.
Die 34-Jährige leitet schon an der Bergischen Musikschule ein Gitarrenensemble und ist im Tal in vielen Bereichen der Gitarren-Kammermusik engagiert. Jetzt hofft sie vor allem, noch weitere Mandolinen-Spieler für das Ensemble zu gewinnen.
Das Concertino gestaltete Corinna Schäfer sehr schön und gesanglich, während die Orchestermitglieder an manchen Stellen ins Schwimmen gerieten. Ihre Vielseitigkeit demonstrierten die Musiker in Leopold Mozarts „Suite Nr. VIII d-Moll“, die dieser für seinen Sohn Mozart geschrieben hatte. Eine Gitarristin stieg flugs auf Blockflöte um und blies gemeinsam mit Gisela Laag, die als Blockflötistin fest zum Ensemble gehört. Insgesamt spielte das Ensemble den Mozart hübsch, aber auch manchmal noch unsicher. Danach jedoch hatten die Musiker alles im Griff.
Mit Gustav Gunsenheimers „Concertino Nr. 3“ für Klarinette stellten sie den Zuhörern ein eingängiges und gefälliges modernes Stück vor. Die Klarinettistin Vitina Adamo überzeugte mit sauberem und anschmiegsamem Ton. Mit der Klezmer-Suite von Elke Tober-Vogt waren alle in ihrem Element. Sogar ein Akkordeon gesellte sich herfür dazu.
Schmissige Tanz-Rhythmen wechselten sich mit melancholischen Melodien ab, die das Orchester mit schönen Klangfarben und einiger Virtuosität präsentierte. Sehr homogen und stimmungsvoll brachte es auch die irische Suite „Planxty O’Carolan“ von Bruno Szordikowski.
„Ich möchte mich beim Ensemble für den Wagemut bedanken, immer wieder etwas Neues auszuprobieren“, verabschiedete sich Salzmann schließlich von seinen Zupfern — schob jedoch noch einen Tango von Piazzolla und den Abendsegen aus „Hänsel und Gretel“ als Zugabe nach.