Jahresrückblick: 8. Mai Das Tor macht auf, die Tür macht weit

Der neue Opernintendant Berthold Schneider verspricht ein offenes Haus.

Foto: Gerhard Bartsch

Wuppertal. Gewinnend. Wer Berthold Schneider spontan eine Eigenschaft zuordnen soll, dem sei „gewinnend“ empfohlen. Der 50 Jahre alte Marburger wird im nächsten Jahr Intendant der Wuppertaler Oper. Er folgt Toshiyuki Kamioka nach, der Wuppertal verlässt und dessen Projekt mit ausschließlich eingekauften Opernproduktionen nicht fortgesetzt wird. Wuppertal soll wieder ein eigenes Ensemble haben, und Berthold Schneider wird es leiten. Der studierte Pianist und Musiktheater-Regisseur kommt aus Darmstadt an die Wupper. Er bringt Pläne mit, die er noch nicht im Detail erläutern mag.

Deutlich offener geht Schneider mit dem Versprechen um, das Opernhaus zu öffnen. Ja, es wird das klassische Repertoire geben für geübte Opernbesucher. Der neue Intendant scheut nach eigenem Bekunden aber auch das Experiment nicht. Vor allem will er das Haus öffnen, es Menschen in Wuppertal zugänglich machen, die sich bisher noch nicht an die hohe Kunst des Gesangs getraut haben.

Schneider scheint Herausforderungen zu lieben. Denn mit einem Etat von kaum mehr als einer Million Euro ist im Musiktheater eigentlich nicht viel Staat zu machen. Aber Berthold Schneider hat einen Plan. Und wer so gewinnend wirkt, dem blüht Vorschusslorbeer. Mitte des neuen Jahres werden die Wuppertaler Kulturfreunde eine erste Ahnung davon bekommen können, ob dieser Plan aufgeht.