Kinderführungen im Skulpturenpark Waldfrieden Detektive und Hochstapler willkommen
Der Skulpturenpark bietet ab sofort besondere Führungen für Kinder ab fünf Jahren, für Jugendliche und für Klassenverbände.
Wuppertal. Der Skulpturenpark Waldfrieden mit seinen gut 40 Arbeiten ist selbstverständlich ein Ort der Kunst, aber als Waldgelände zugleich ein wunderbarer Tummelplatz für Kinder.
Bisher gab es schon zahlreiche Anfragen nach Angeboten für Kinder und Jugendliche, jetzt schnürt die Cragg-Foundation ein Paket aus sieben Programmen für Besucher zwischen 5 und 18 Jahren. „Das Besondere bei uns ist, dass wir im Freien sind und man sich lockerer bewegen kann als in einem Museum“, sagt Cora Faßbender, „Dieses Potenzial wollen wir variantenreich für die Kunstvermittlung nutzen.“
Faßbender hat Kunstgeschichte und Kunstvermittlung studiert und arbeitet seit einiger Zeit im Atelier von Tony Cragg. Nun hat sie mit der Projektmanagerin Caroline Nagel die Programme ausgearbeitet, die sich sowohl an einzelne Besucherkinder als auch an Klassen richten.
So bietet der Park ab sofort regelmäßig einmal im Monat öffentliche Führungen für Kinder und Jugendliche an. Der nächste Termin ist am kommenden Sonntag: Zwischen 15 und 16 Uhr entdecken Kinder ab sechs Jahren den „Alltag im Park“ — wie Tony Cragg Alltagsgegenstände in Skulpturen verwandelt hat und wie man sie dann noch erkennt. Am Sonntag, 25. September, spielen Kinder ab sieben Jahren zwischen 15 und 16 Uhr „Ich sehe was, was du nicht siehst“: Tony Cragg hat häufig Porträts oder Profile in seine Skulpturen eingearbeitet, man muss nur genau hinsehen.
Die neuen Angebote sollen aber vor allem Schulklassen den Weg ins hügelige Parkgelände ebnen. „Das Prinzip der Programme sieht einen Rundgang und anschließend eine praktische Arbeit vor“, sagt Cora Faßbender. „Die soll möglichst im Freien stattfinden, bei schlechtem Wetter können wir aber auch einen Raum im Kassengebäude nutzen.“
„Das Verborgene“: Mit Lupe und Fernglas gehen Kinder ab fünf Jahren für eine Stunde auf die Suche nach den Geheimnissen des Skulpturenparks. Steckt bei Jonathan Monk unter der Bronzeplane etwa tatsächlich ein Motorrad? Hinterher verarbeiten sie ihre Eindrücke in Zeichnungen.
Viele Bildhauer sind wahre „Hochstapler“, türmen ihre Arbeiten extrem in die Höhe und reizen Statik und Gleichgewicht bis an die Grenzen aus. Das können die Kinder hinterher mit Holzplättchen und -stücken ausprobieren, die eigens in der Cragg-Werkstatt hergestellt worden sind. Weil es die nur in kleiner Auflage gibt, können die Kinder diese Werke nicht mitnehmen — zum Trost bekommen sie eine Urkunde mit Polaroidfoto. Die handschmeichelnden Holzteile wären aber auch eine schöne Merchandising-Idee für erwachsene Besucher.
Die Lehrer, die kurz vor Beginn des neuen Schuljahres zur Vorstellung des Programms gekommen waren, reagierten einhellig begeistert. „Das ist eine tolle Sache“, sagt die Grundschullehrerin Stephanie Simon. Sie möchte ihren Schülern generell nahebringen, was die Stadt an Kultur bietet. Über den Park könne man zudem den Wechsel der Jahreszeiten gut vermitteln. Und hinterher ließe sich das Erlebte schön mit Knetmasse nacharbeiten.