Die geteilte Kirche: Kunst im Doppelpack

Wuppertal. „Vis-à-vis“ — so lautet der Titel einer Ausstellung in der Immanuelskirche. Passender hätte er nicht gewählt werden können, schließlich hängen die Bilder in dieser Doppelausstellung von Inge Heinicke-Baldauf und Bernd Bähner tatsächlich genau gegenüber.

„Wir haben die Kirche geteilt“, so Bähner. Auf der rechten Seite des Kirchenschiffs — auf zwei Etagen — zeigt er viele Werke in großen Formaten. „Hier habe ich endlich mal Raum“, sagt der Künstler. Seine Bilder bewegen sich dabei auf einer Grenze zwischen abstrakt und gegenständlich. „Es geht mir vor allem um die Farbe.“ Und so sind zumeist horizontale Strukturen farbenfroh gestaltet. Lediglich bei einigen Bergen und einem Bild mit einem bunten, dichten und stark verzweigten Wald nehmen die Bilder Gegenständliches an.

Die Bilder von Heinicke-Baldauf sind dazu ganz im Gegensatz schwarz-weiß gestaltet. Sie arbeitet auf transparenten Folien mit Pinsel, Stift und schwarzer Farbe. „Das Zeichnerische steht aber im Vordergrund“, erklärt Heinicke-Baldauf.

Die Motive zeigen Menschen in meist düsteren Zusammenhängen. Ob beim Totentanz mit dem Skelett oder Körper: Die Gesichter sind wild übermalt. „Ich zeige auch das Fragile im Menschen“, sagt die Künstlerin. Dass sie diesen Zyklus „schwarz-weiß“ nennt, hat aber nicht nur mit der Farbwahl zu tun, sondern auch mit der Mischung von hell- und dunkelhäutigen Menschen, die sie in ihren Bildern darstellt. Die Personen sind meist nur schemenhaft angedeutet. Durch das Übereinanderlegen der transparenten Untergründe entstehen herrliche Effekte — eine ihr „eigene Technik“. fb

“ Die Ausstellung ist bis Ende Januar in der Immanuelskirche, Sternstraße / Von Eynernsraße zu sehen — jeweils montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und während der Veranstaltungen. Nähere Infos gibt es im Netz unter