Ausstellung Ein kleiner Trost liegt im Ornament

Die Galerie Grölle zeigt aktuelle Arbeiten von Friederike Ruff.

Foto: Anna Schwartz

Wuppertal. „Jeder Anfang ist ein Ende“ — das ist der Künstlerin Friederike Ruff bewusst geworden, als sie im vergangenen Herbst und Winter zu einem Studienaufenthalt in Beirut war. „Im Libanon herrscht ein Klima zwischen wilder Party und Bedrohung, dem Krieg, der immer noch unter allem liegt“, sagt sie.

Das schlägt sich umgehend in ihren Werken nieder — die Galerie Grölle zeigt gerade in ihrer zweiten Einzelausstellung mit Ruff eine Auswahl von Arbeiten aus diesem Jahr, die die unauflösbare Spannung zwischen Ewigkeit und flüchtigem Moment einfangen. „It is The End From Where We Start“ (Wir starten vom Ende her) betitelt sie eine großformatige Arbeit in Mischtechnik, auf der zwei Skelette ausgelassen herumtanzen.

In Beirut bekomme man „das ständige Gefühl, dass das Leben begrenzt ist, dass der Alltag kippelig wird“. Dem setzt sie Ornamente mit gelegentlich orientalischen Anklang entgegen. Das Zyklische, der immer wiederkehrende Moment vermitteln kurzen Trost, ansonsten rufen die fliegenden Katzen im Weltall und der „Blind Spot Planet“ eher Skepsis hervor.

Die Künstlerin, Jahrgang 1980 und seit 2007 Berlinerin, sagt: „Die Monate in Beirut haben mir einen extremen Schub gegeben — ich arbeite seitdem aufgeräumter, reduzierter, essenzieller.“

Tatsächlich strahlen ihre Arbeiten Kraft und Konzentration aus — bunte Strahlenkränze, eine zweibeinige Figur, die aus einem Adern-Kreislauf besteht, eine geometrische Anordnung von Porträts: „Are We Different But The Same“ — sind wir verschieden, aber dieselben? Genauso ist es.