Kurzweiliges Musikfest mit Gasandji
Das zweite Konzert in der Reihe Klangart mixt europäische Musik mit afrikanischen Rhythmen.
Wuppertal. Gasandji richtete es schon. Kaum erschien sie mit ihrer Band auf der Open-Air-Bühne im Skulpturenpark Waldfrieden, wollte es doch glatt anfangen zu regnen. Sehr wasserscheue Zuschauer spannten bereits ihre Schirme auf, als ein paar Tropfen herabfielen. Doch als sie um ein trockenes Event bat, verzogen sich die Wolken wieder. So geriet ihr Auftritt im Rahmen der Reihe Klangart zu einem kurzweiligen Musikfest.
Im Kongo geboren, zog es sie mit 14 Jahren nach Paris. Nach einem Exkurs in die Hip-Hop-Welt und Musikunterricht ist sie nun seit ein paar Jahren ein Shootingstar in Frankreich. Selbst das renommierte Jazzmagazin „Jazzthetik“ widmete ihr bereits eine Titelseite.
Auch in Deutschland wird es sich wohl bald herumsprechen, wie gekonnt sie Musikstile ihres Geburtslandes mit europäischen in Einklang bringt: Soul, Pop, Reggae, Jazz, afrikanische Rhythmen und Harmonien, rockiger Drive.
Diese Mischung ging unter die Haut. Viele hielt es nicht lange auf den Stühlen. Aber auch der große Rest, der sitzen blieb, zuckte ab und an mit den Beinen und summte mit. Gasandjis in allen Registern bewegliche Stimme betörte, wenn sie leise, melancholische, aber auch freudige, extrovertierte Lieder um das Thema Liebe oder den Wunsch nach einer besseren Welt anstimmte.
Auch ihre Band faszinierte. Das Schlagzeug, eine Mischung aus afrikanischen sowie vertrauten Trommeln und Becken, bediente Koto Brawa mit kernigen Beats. Abdoulaye Kouyates entlockte seiner Gitarre kunstfertige Riffs und Harmonien. Und Dramane Dembele betörte anhand ihrer drei Querflöten mit feinen, dynamisch nuancierten Melodien.
Und wenn alle zusammen ihre Gesangsmikrofone in Anspruch nahmen, kam ein harmonischer Chor über die ausgezeichnet ausbalancierten Lautsprecher. Etwa 90 Minuten Musikgenuss ohne Pause vergingen wie im Flug. Es gab wohl kaum jemanden, der nach dem letzten Ton nicht hei-ter und beschwingt von dannen zog.