Eine Galerie voller Gefahren und Glücksmomente
Drei Künstler bestücken die neue Ausstellung in der Galerie Epikur an der Friedrich-Engels-Allee.
Wuppertal. Malerei und Objekte aus Metall begegnen sich in der Galerie Epikur. Die aktuelle Ausstellung stellt drei Künstler vor. Zu sehen sind Gemälde von Hans Sieverding und Michael Dillmann sowie Skulpturen von Hans Schüle.
Unter dem Titel "Aller Tage Morgen" präsentiert Sieverding teils sehr großformatige Bilder, gearbeitet mit Acryl, Kreide und Graphit auf Leinwand. Der Maler zeigt weibliche Figuren auf abstraktem Bildgrund. Teilweise deutet er sie mit Farbflächen nur an, oder er gestaltet die Kontur von in sich gekehrten Individuen.
Andere Bildebenen hingegen bestehen aus Umrissen von Figuren in feinen Linien. Hinzu treten arabeske Elemente, oftmals florale Motive. Die Bildelemente überschneiden sich vielfach. Verschiedene Ansichten oder Zeitpunkte einer Szene scheinen hier zusammengebracht, Untergründiges und Mitbedeutendes dabei sichtbar gemacht. So schafft der Künstler dicht gewirkte Überlagerungen, die mehrdeutig und geheimnisvoll bleiben.
Dillmann geht mit seinen Bildern konkreten Szenen nach, sie tragen Titel wie "Taufe", "Unicefgala" oder "Sackhüpfen". Der Künstler trägt Eitempera und Öl auf Holz auf und erzielt damit gedämpfte Farben. Er entwickelt seine Figuren aus Farbflächen ohne eingrenzende Linien. Sie heben sich nicht entschieden vom Hintergrund ab, sondern verschmelzen vielfach mit diesem.
Mit dynamischem Pinselstrich fängt Dillmann die Szenen ein und lässt sie doch bewusst im Vagen. Bildteile bleiben im Detail unklar, die Befindlichkeit der Personen mehrdeutig. Ob aus den Bildern Momente des Glücks oder einer unbestimmten Gefährdung sprechen, bleibt offen. Stets ist beides möglich. Das macht den Anblick berührend.
Schüle setzt seine als "Hybride" bezeichneten Skulpturen aus Metallringen zusammen, die je nach Lichteinfall dunkel bleiben oder silbrig schimmern. Mit dem harten, technikaffinen Material beschreibt er Umrisse von weich und organisch anmutenden Formen. Ihre Dynamik zeigen die Skulpturen, sobald der Betrachter um sie herum schreitet. Da es vollkommen durchlässige Werke sind, überlagern sich die Ansichten von innen und außen.
Vor allem dort, wo eine Wölbung in die nächste übergeht, entstehen dichtere, also dunklere Stellen, weil sich der Anblick zahlreicher Ringe zusammendrängt. So entsteht durchaus ein zeichnerischer Eindruck. Die sich überlagernden Strukturen wirken wie unterschiedlich dichte Schraffuren. Schüle gelingt mit seinen Skulpturen ein faszinierendes Wechselspiel von Form und Flächigkeit.