Oper: Neue Wände schon wieder im Schmuddel-Look
Nur fünf Wochen nach der Wiedereröffnung sind Schönheits-Reparaturen nötig. Auch an den Türen wird nachgebessert.
Wuppertal.Gerade einmal fünf Wochen ist es her, dass das Opernhaus nach der Renovierung wiedereröffnet wurde. Die Wände jedoch sehen aus, als seien es schon viele Monate. Das Treppenhaus verschandeln dicke, abgeriebene Stellen. Hinter den Sitzbänken im Foyer hat sich das Weiß in ein hässlich-fleckiges Grau verwandelt, irgendjemand hat zwei blaue Striche hinterlassen. "Es ist furchtbar, wie das hier aussieht. Die Leute sind so rücksichtslos, empört sich die Opernliebhaberin Cornelia Kreul.
Auch der langjährigen Besucherin Gerda Gormanns tut es in der Seele weh, wie sich die Menschen gerade beim verregneten Tag der Offenen Tür anlässlich der Eröffnung verhalten haben: "Die Leute haben sich mit ihren nassen Jacken in die neuen Stühle gesetzt, die Schirme draufgelegt und dann noch die Gläser mit in den Saal genommen.
Dass der Ansturm der Wuppertaler am Tag der offenen Tür für den bedauernswerten Zustand der Wände verantwortlich ist, vermutet auch Enno Schaarwächter, kaufmännischer Geschäftsführer der Wuppertaler Bühnen: "Da sind nunmal jede Menge Menschen mit Rucksäcken durch die Oper gelaufen. Offensichtlich waren darunter nicht nur rücksichtsvolle Liebhaber des Musentempels.
Trotzdem bleibt die Frage, warum gerade in den Sitzbereichen im ansonsten schmucken Foyer keine haltbarere Farbe verwendet worden ist. "Wir haben ganz normale Profi-Wandfarbe benutzt, keine Billig-Produkte, beteuert Angelika Sprenger, Produktmanagerin für Kultur im Gebäudemanagement der Stadt. Sie will die schlimmsten Stellen zur Not noch einmal nachstreichen lassen. Ansonsten jedoch müssen sich die Opernfans bis zur Spielzeitpause im Sommer gedulden - dann sind die zwischen den Bühnen und dem Gebäudemanagement vereinbarten jährlichen Schönheits-Reparaturen fällig.
Angepasst werden in den kommenden Wochen noch die Türen zum Saal. Bisher waren sie nur per Drehknauf zu öffnen, jetzt erhalten sie richtige Klinken. "Damit wird das Haus besucherfreundlicher, und auch unser Saalpersonal hat es einfacher, sagt Schaarwächter.
Die sehr schweren Toilettentüren hingegen, die nur mit viel Kraft aufgedrückt werden können, bleiben. Sie stehen mit ihren Spiegeln unter Denkmalschutz. Doch Besucher sehen das gelassen. "Die Türen sind schon immer schwer gegangen, erinnert sich Gerda Gormanns. "Da muss man halt beide Hände nehmen.