Gedok: Künstlerinnen gehen neue Wege
Die Wuppertaler Gedok ist zu Gast im Kunstraum „Olga“.
Wuppertal. Wenn zu 17.30 Uhr eingeladen wird, handelt es sich dann um eine klassische Einladung zum Fünf-Uhr-Tee? Bei anderen Finissagen wohl möglich. Bei der der Gedok-Künstlerinnen im Kunstraum "Olga" nicht.
Weil sich Sylvie Hauptvogel in ihren Fotos und kleinen Installationsarbeiten mit alten Heizkörpern auseinander setzt, die in ihrem Innersten von braunem Wasser am Leben gehalten werden, wird am kommenden Freitag, 26. März, zum Abschluss von "Gedok goes Olga" heißer Kakao gereicht.
Das Fazit der ersten Ausstellung an der Ludwigstraße, die dank der Zwischennutzungsagentur jetzt als Galerie, Tanzstudio, Werkstatt, Proberaum und Treffpunkt bekannt ist, ist "durchweg positiv", wie Hildegard Harwix resümiert. Die Leiterin der Gedok-Fachgruppe "Bildende Kunst" hatte über Tina Hummel Kontakt zu Tänzer Milton Camillo, einem der "Olga"-Künstler, geknüpft. "In Zeiten wie diesen, in denen das Geld immer knapper wird, ist Vernetzung wichtiger denn je", findet die Fachgruppenleiterin, die im Brotberuf als Lehrerin tätig ist.
Die Resonanz auf die Ausstellung - allein zur Eröffnung kamen rund 100 Gäste - war sehr gut: "Wir haben viele neue Leute erreicht." Dies gab Ute Becker, Brigitte Beier, Petra Göbel, Hildegard Harwix, Sylvie Hauptvogel, Marina Jenker, Daniela Schmidt-Baumann, Alexa Reckewitz, Ruth Velser, Erika Windemuth, Friederike Zelesko und I.M.O. Zimmermann die Möglichkeit, sich in eine junge, innovative und szenige Richtung zu verknüpfen.
"Neben dem Stammpublikum war nun auch die Ölberg-Szene zu Gast", freut sich Harwix stellvertretend für ihre Kolleginnen. Auch zum Abschluss der Ausstellung sollen nicht "nur" Bilder angeschaut werden können. Wenngleich die Arbeiten - natürlich - im Mittelpunkt stehen.
Auch Marie-Christine Schröck hat sich mit dem als ebenso eigenwillig wie atmosphärischen Raum an der Ludwigstraße auseinander gesetzt. Zur Erinnerung: Bevor "Olga" einzog, war der Ort die Adresse einer Destille gewesen - später die eines Textilfachmarkts. Zu improvisierter Musik wird Schröck am Freitag einzelne Impressionen aufnehmen und am Saxophon in Klang übersetzen. Und nur, weil dann die erste Zusammenarbeit zwischen Gedok und "Olga" beendet sein wird, ist das nicht das Ende der neuen Freundschaft.
Viel hat sich bereits in der Zusammenarbeit entwickelt, und Gedok und "Olga" sind miteinander über eine zweite Auflage im Gespräch. "Wir versuchen, neue Formen zu finden", erklärt Harwix - vielleicht als nächstes in einem eher tänzerisch ambitionierten Projekt. Kulturinteressierte dürfen also gespannt sein.