Kabarett: Beikircher und der Eierdieb
Konrad Beikircher erklärte im Forum „Die rheinische Neunte“. Sein neues Programm gilt Ludwig van Beethoven.
<strong>Wuppertal. Obwohl sie in Wien geschrieben wurde, ist Ludwig van Beethovens neunte Sinfonie auf jeden Fall eine rheinische, davon ist Konrad Beikircher fest überzeugt. Im ausverkauften Forum begeisterte der Wahl-Rheinländer aus Südtirol mit seinem neuen Programm "Die rheinische Neunte".
Der aus Bonn stammende Beethoven müsse das Rheinland gemeint haben: Schließlich sei "Freude schöner Götterfunken" doch wohl der Name einer Karnevalsgesellschaft und ihre Zauber bänden sogar Köln und Düsseldorf zusammen.
"Alle Menschen werden Brüder, vor allem beim Kölsch", so Beikircher. Dann aber interessieren den Kabarettisten ganz andere Seiten aus Ludwigs jungem Leben: ob der Achtjährige denn nun Eier beim Nachbarn geklaut habe oder nicht. Aber bis zur Klärung dieser Frage stolpert Beikircher erst einmal quer durch die Geschichte.
Um den kleinen, aber feinen sprachlichen Unterschied des kölschen "Ümkömme" oder "Ömkömme" geht es, denn "Zurückkommen" und "Umkommen" klingt so ähnlich.
Und so palavert er kurzweilig über wenig appetitliche Methoden der Leichenkonservierung in Mittelalter und Barock, denn sogar der gute Kurfürst Clemens August musste tot von seiner Reise ins Rheinland "ümkömme".
Dass der rheinisch-katholische, "normale" Glaube nicht fehlen darf, ist klar. Nur dass Beikircher nicht weiß, dass der heilige Laurentius, als Beschützer des Grillguts auserkoren, sogar Elberfelds Schutzheiliger ist, das wird ihm in Wuppertal mancher nachtragen.
Und was ist nun mit dem musikalischen Eierdieb? Es stimmt: Der Chronist berichtet, dass der kleine Beethoven mit seinem Brüderchen des Nachbars Nester plünderte. Beikircher: "Vielleicht gackerten die Hühner ja Tatatataaa’."