Kammermusik für den guten Zweck
Das Barbara Buntrock Trio in der Immanuelskirche.
Wuppertal. Zum Benefizkonzert mit Kammermusik lud die gebürtige Wuppertaler Bratschistin Barbara Buntrock am Samstagabend in die Immanuelskirche ein. Mit ihrem Trio unterstützte sie damit ein Projekt ihres Vaters, des Geigenbauers Erhard Buntrock, der in Nicaragua eine Geigenwerkstatt aufbaut (die WZ berichtete).
Die drei jungen Musiker zeigten sich bestens präpariert und sehr gut aufeinander eingespielt. Beethovens Sonate für Cello und Klavier Nr. 5 in D-Dur gestalteten Isang Enders (Cello) und Andreas Hering (Klavier) mit dichtem Ausdruck und schöner Tongestaltung, was bei der eher sperrigen Anlage der Sonate ein großes Verdienst war.
Witold Lutoslawskis „Grave“ ist ein Trauergesang in neuerer Tonsprache, der von beiden Instrumentalisten kontrastreiches Spiel verlangte: Getropftes trifft auf Gehämmertes, ziseliert Vibrierendes auf nervige Rauschskalen. Wie im fernen Nebel endete das spannungsreiche Stück. Schumanns Adagio und Allegro, ursprünglich für Horn und Klavier, entfaltete in der Besetzung mit Viola (Barbara Buntrock) eine ebenso warme Klanglichkeit. Mit wenig Vibrato entwickelte Buntrock das gesangliche Adagio, das ohne Übergang zum aufgeregt beginnenden Allegro wechselt, das immer inwendiger gerät und stärker geerdet endet.
Johannes Brahms schrieb 1891 sein Trio a-Moll op. 114 ursprünglich als Klarinettentrio. In der Bratschenfassung erhält es einen eher verschatteten Charakter, etwa im Adagio, wo die beiden Instrumente mit dunkler Klangfarbe Dialoge austrugen und im schönsten Klangsinn miteinander verschmolzen. Graziös gestaltete das Trio das „Andantino“ mit wiegender Melodie im Mittelteil. Das Finale spielt mit Kontrasten von „aufgewühlt“ und „ruhig“, und beschreibt einen nahezu „ungarischen“ Tonfall.
Viel Applaus gab es in der im Foyer voll besetzten Immanuelskirche für einen anspruchsvollen Kammermusikabend.