Kantorei freut sich auf ein sommerliches Saison-Finale
Am Sonntag erklingt eine Rossini-Messe.
Barmen. „Das wird ein sommerlich-freundlicher Saison-Abschluss“, verspricht Wolfgang Kläsener von der Kantorei Barmen-Gemarke und meint die Aufführung der „Petite Messe Solennelle“ von Gioacchino Rossini, die am 23. Juni in der Immanuelskirche an der Sternstraße zu erleben ist.
Die opernhafte und zu großen Emotionen fähige Musik hat es dem Kantorei-Leiter angetan: „Die Messe hält einige Bonbons bereit, etwa das andächtige ,Preludio religioso’, das ausdrucksvolle ,Sanctus’ mit dem Kontrast von Chor und Solisten-Ensemble oder das opernhafte ,Agnus Dei’ mit dem großen dynamischen Ausbruch am Schluss.“ Rossini, der Lebemann und Spötter, wendete sich in seinem „Brief an Gott“ ganz selbstironisch zu Wort: „Lieber Gott, da ist sie, die arme kleine Messe. Ist es wirklich geistliche Musik, die ich da geschrieben habe, oder ist es ganz einfach verdammte Musik?“
Kläsener betont, dass die Messe keine unfromme Musik sei, sondern dass Rossini die Verwandtschaften der Gefühle tief empfunden habe. „Wir singen die Fassung fürs Wohnzimmer“, sagt Kläsener und meint die Besetzung mit Solisten, Chor, Klavier und Harmonium, wie Rossini sie 1863 quasi für den höfischen Salon geschrieben hat. Diese Intimität sei spürbar bei dieser aparten Musik, bei der es viele Stellen zum Schmunzeln, aber auch zu Herzen gehende, innige Momente gebe, versichert Kläsener: „Eine Musik zum Genießen eben.“
Bei den Chorproben, die der Dirigent zunächst ganzheitlich angelegt hatte, also wiederholt nahezu das ganze Werk durchsingen ließ, sollte sich zunächst eine intuitive Vertrautheit mit dem Werk einstellen. Erst dann begann er mit Feinschliff und Detailarbeit. Kläsener: „Wir genießen beides — sowohl den anderen Impetus bei Bach etwa und die mehr emotionale Herangehensweise wie jetzt bei Rossini.“
“ Die Rossini-Messe erklingt am 23. Juni um 18 Uhr in der Immanuelskirche. Sie dauert zwei Stunden mit einer Pause. Es singt die Kantorei Barmen-Gemarke. Als Solisten treten Studierende der Musikhochschule Wuppertal und der Gast-Tenor Eckhardt Habicht auf. Die instrumentalen Parts gestalten Wolfgang Klein-Richter (Klavier) und Achim Maertins (Harmonium).