Wuppertal Kolkmannhaus: Malerin bringt Leuchtkraft auf die Leinwand

Dagmar Vogt zeigt im Kolkmannhaus, in welchen Facetten sie die Sonne wahrnimmt.

Wuppertal: Kolkmannhaus: Malerin bringt Leuchtkraft auf die Leinwand
Foto: A. Schwartz

Wuppertal. Für Künstlerin Dagmar Vogt ist die Wintersonne etwas Besonderes. Mit einer Kraft, die der Himmelskörper sonst im ganzen Jahr nicht hat. Manchmal, wenn Vogt durch diesen Winter stapft, bleibt sie stehen und hält ihr Gesicht ins Sonnenlicht. Kurz Energie auftanken.

So intensiv, wie sie die Sonne wahrnimmt, malt sie sie auch: als Farbkreise von glühendem Orange bis Rot. In den Räumen der Bergischen Kunstgenossenschaft (BKG) zeigt sie einen ganzen Zyklus von lichtdurchfluteten Winterlandschaften. Dabei stehen — der Ausstellungstitel „Winter-Sonnen“ sagt es schon — mal die eine, mal die andere Facette des Themas im Mittelpunkt.

Allein aus dem Motiv der „Spuren im Schnee“ hat Vogt einen eigenen Zyklus entwickelt. Die Entwicklung der Malerin von abstrakter zu figürlicher Darstellung lassen sich hier gut ablesen. Werden Spuren auf früheren Bildern mit Farbsprengseln oder Kratzern in der Leinwand nur markiert, setzt Vogt inzwischen auf mehrfach aufgetragene Farben, die für Räumlichkeit und Tiefe sorgen.

Realismus sei allerdings nicht das Ziel ihrer Entwicklung. „Ich will nicht etwas genau abbilden“, erklärt Vogt mit Blick auf schillernd weiße Szenerien. „Ich will, dass es ein Geheimnis bleibt.“ So etwa bei ihren großen Gebirgsbildern, bei der Gipfel und Klüfte in einem farbig schillernden Nebel verschwinden.

Weder im Stil noch im Inhalt soll es einen Stillstand gehen. Letzteres zeigt ein Bild wie „Lichtung“, bei dem die Lichtquelle selbst nicht mehr dargestellt wird. „Ich werde weitermachen mit dem Thema Wald.“

Außer der Malerin, die unter anderem bei Markus Lüpertz studierte, bringt die Ausstellung „Winter-Sonnen“ auch die Bildhauerin Dagmar Vogt zur Geltung. Dafür steht die zweite Werkgruppe in der BKG-Ausstellung: die „Nester“. Auf ihren hohen Podesten sind die Metallobjekte, die sich die Baukunst der Vögel zum Vorbild nehmen, ein Blickfang. Schon seit fünf Jahren baut und schweißt Vogt ihre „Nester“ zusammen. „Ich liebe dieses leicht Verwobene! Da interessiert mich nur die Architektur.“

Auch bei diesem Thema hat die Künstlerin einen neuen Weg eingeschlagen. Zwischen zweidimensionalem Bild und dreidimensionaler Skulptur füllen die so genannten „Objektkästen“ eine Lücke. Wo „Nester“ sonst den Raum füllen, findet man sie hier konzentriert in einem Holzrahmen. Baukunst, die man sich an die Wand hängen kann.