Künstleraustausch: Wuppertal wieder Festivalort
Beim „Klappstuhlfest“ werden Neue Musik, Performance und Tanz zelebriert. Im Luisenviertel wird zwei Tage lang gefeiert.
Wuppertal. Ein Möbelstück gibt Rätsel auf. Natürlich nur denjenigen, die nicht wissen, was hinter dem "Klappstuhlfest" steckt. Denn eines müssen Wuppertaler Musiker ganz bestimmt nicht auf sich sitzen lassen: Keiner kann behaupten, dass sie nicht kreativ sind. Das fängt schon beim Titel an: Wer sich zum Klappobjekt bekennt, sitzt noch lange nicht untätig herum.
Ganz im Gegenteil. Man kann die Liebe zum Stuhl auch symbolisch sehen. Zum achten Mal wird deshalb gefeiert - weil das Möbelstück für Organisator Christoph Irmer als "Zeichen für die Begegnung verschiedenster Künste" gilt. So beweglich, wie die flexible Klappkonstruktion ist, so dynamisch gibt sich auch die Kulturszene im Tal.
Den Beweis gibt es in dieser Woche: Zwei Tage lang suchen Musik- und Tanzbotschafter aus Deutschland, Italien und den USA neue Ansätze im Luisenviertel. Was sie beim "8.Klappstuhlfest" präsentieren, ist eine Mischung aus Neuer Musik, Tanz und Performance.
In Peter Kowalds "Ort an der Luisenstraße 116 erwartet die Gäste am Donnerstag, 17.Januar, um 20 Uhr eine Koproduktion von Musikerin Ge-Suk Yeo und Tänzerin Mizuki Wildenhahn, die ihren perkussiven Stil aus dem spanischen Flamenco entwickelt hat.
Zu den beiden Damen gesellen sich zwei Herren aus Italien: Giancarlo Locatelli (Klarinette) und Alberto Braida (Klavier) sind durch ihre Trio-CD "Aria zusammen mit dem Bassisten Peter Kowald bekannt geworden.
Auch am zweiten Abend, am 18. Januar, 20 Uhr, wird in der Neuen Kirche an der Sophienstraße Bewegendes zelebriert: Ausdruckstänzerin Fine Kwiatkowski reist aus Berlin an - ihr Weg kreuzt sich in Wuppertal mit dem von Butoh-Tänzer Andrés Corchero. Außerdem zeigen Videokünstlerin Erika Matsumi und Pianist Antonis Anissegos eine Lichtperformance, die auf musikalische Improvisation setzt.
Auch der musikalische Höhepunkt dürfte an der Sophienstraße zu erwarten sein: Günter Heinz, einer der bedeutendsten Posaunisten der ostdeutschen Jazzszene, trifft auf den renommierten Kontrabassisten George Cremaschi aus San Francisco.
Apropos Musik: Christoph Irmer sitzt natürlich nicht untätig herum, sondern spielt Violine - und schwärmt schon jetzt vom Konzept, das aktuelle Arbeiten aus der europäischen Musik- und Performance-Szene präsentiert.
Kreativertitel Der Klappstuhl steht als Zeichen für die Begegnung verschiedener Künste. Das Festival für zeitgenössische Musik, Tanz und Performance wird von den Vereinen "Ort und "Unerhört organisiert, von Kulturbüro und der Wuppertaler Jazz Age finanziell gefördert.
Kreativebegegnungen Die Künstler treffen sich nicht nur auf der Bühne, sondern auch dahinter. Dabei soll die Kommunikation - egal, ob rein beruflich oder auch privat - "den regionalen und globalen Kulturaustausch fördern", wie Organisator Christoph Irmer hofft.