Liederabend: Eine schöne Müllerin und zwei begnadete Musiker
Thomas Seyboldt begleitete Hans Christoph Begemann.
Wuppertal. Eine schöne Müllerin und ein verliebter Geselle waren am Samstagabend zu Gast in Oberbarmen: Thomas Seyboldt (Flügel) und Bariton Hans Christoph Begemann brachten „Die schöne Müllerin“ von Franz Schubert auf die Bühne. Beim Liederabend in der Immanuelskirche erzählten sie die Geschichte des Gesellen, der sich auf Wanderschaft begibt und sich in eine Müllerin verliebt.
Begemann trug den Text nach den Gedichten von Wilhelm Müller eindrucksvoll vor. Mit seiner warmen und vollen Stimme v erlieh er gerade auch den sanften Tönen viel Ausdruck. Getragen von den Klängen des Klaviers, das den Bariton zumeist dezent begleitete, brachte Begemann zarte Übergänge und viele Emotionen zu Ohr. So trug er „Das Wandern ist des Müllers Lust“ mit hörbarer Lust und sichtbarer Freude vor.
Im richtigen Moment ließ Begemann Sehnsucht in seiner Stimme erkennen. Voller Inbrunst erklang später der erleichternde Ausruf „Die geliebte Müllerin ist mein“. Mit vollem Körpereinsatz brachte Begemann die Gesichte den Zuhörern nah.
Seyboldt unterstrich die Worte mit zarten Tönen, setzte aber auch Gegenakzente mit dramatischem und schnellem Tastenspiel. Zusammen überzeugten sie sehr schnell das Publikum, das gespannt der Musik folgte.
Kein Wunder: Die beiden international erfolgreichen Musiker haben in der Vergangenheit schon mehrfach zusammengearbeitet. Dass sie aufeinander eingespielt sind, konnte man dem Stück entnehmen.
Beendet wurde das Konzert mit einem sanft und sehnsüchtig vorgetragenen „Der Himmel da oben, wie ist er so weit“, bei dem Begemann mit eben weitem Blick in die Ferne zu sehen schien. Das Publikum zeigte sich begeistert und ergriffen.