Motogramme: Teske lotet die Grenzen von Bild und Text aus
Die „Motogramme“ sind bis Mitte Februar zu sehen.
Wuppertal. Ulrich Teske nimmt einen Tuschepinsel und beginnt zu zeichnen. Aus wenigen Strichen entstehen eine Sonne. Ein Mann und ein Hund. Ein Weg, auf dem beide Platz finden. Fertig ist das Motogramm. Die Wortschöpfung, in dem die Begriffe „Bewegung“ und „Schrift“ stecken, gibt dem Werk des Hildesheimer Künstlers den richtigen Namen. Teskes „Motogramme“, die zurzeit in der Schwarzbach-Galerie ausgestellt sind, loten die Grenzen von Bild und Text aus. Die flächigen Figuren, die seine Zeichnungen und Aquarelle bevölkern, könnte man — wie Hieroglyphen — als Buchstaben einer unbekannten Schrift deuten.
Daneben hängt der Bilderzyklus „Bärenwand“, der direkt aus Heinrich von Kleists Text „Über das Marionettentheater“ hervorging. Auch hier genügen Teske charakteristische Striche, um den Zweikampf zwischen dem Instinktwesen Bär und dem Vernunftwesen Mensch in Szene zu setzen. Bei anderen Lithographien kombiniert Teske figürliche Darstellung mit eigenen Texten. So liest man auf der „Parklandschaft mit Parole“: „Motogramme setzen mehr auf die Geste als auf die Kontrolle des Auges.“
Die leichthändigen Gesten der „Motogramm“-Methode scheinen freilich nicht immer inspirierend zu wirken. Bilder mit Titeln wie „Sportblatt“ oder „Gartenblatt“ hinterlassen keinen starken Eindruck. Spannender sind die ausgestellten Skizzenbücher, die von Ulrich Teskes vielfältigem zeichnerischen Talent zeugen.